Korschenbroich Ein Korschenbroicher "erobert" Japan

Korschenbroich · Peter Otten lebt seit vier Jahren in dem Pazifik-Staat. Er kommt dort viel herum - und hat seine große Liebe gefunden.

 Mit dem Motorrad in den japanischen Alpen: Peter Otten ist gerne auf zwei Rädern unterwegs und liebt die Landschaft des Pazifik-Staates, in dem er auch seine große Liebe gefunden hat.

Mit dem Motorrad in den japanischen Alpen: Peter Otten ist gerne auf zwei Rädern unterwegs und liebt die Landschaft des Pazifik-Staates, in dem er auch seine große Liebe gefunden hat.

Foto: naoko omoto

Groß geworden ist Peter Otten in der beschaulichen Traditions-Bäckerei seiner Familie im Ortskern von Korschenbroich. Sein Leben in der niederrheinischen Heimat hat der 30-Jährige allerdings vor gut vier Jahren gegen ein großes Abenteuer getauscht: Nach seinem Studium verschlug es ihn beruflich in den pazifischen Inselstaat Japan - ein Land, von dem er bis dahin nicht viel wusste. "Asien fand ich aber schon immer reizvoll", erinnert sich Peter Otten, der seitdem dort lebt und nach anfänglichen Turbulenzen sagt: "Heute fühle ich mich sehr wohl in Japan."

Das mag sicher auch der Tatsache geschuldet sein, dass er dort die Liebe seines Lebens kennengelernt hat: Naoko Omoto heißt die Frau, mit der er heute in Tonami City lebt - einer Stadt in der Nähe von Kanazawa. In der Region arbeitet er als Manager für einen großen deutschen Werkzeughersteller, der in Japan vor allem in der Automobilbranche aktiv ist. Allerdings hat Peter Otten in den vergangenen Jahren viel mehr von Japan gesehen: Er hat verschiedene Stationen durchlaufen, lebte zwischenzeitlich in Osaka, Kyoto und Nagoya.

Inzwischen spricht er auch Japanisch. "Nicht perfekt", gibt Otten zu, "aber meine Freundin ist meine beste Lehrerin", scherzt er. Im Gegenzug beginne sie gerade damit, Deutsch zu lernen. Tatsächlich sind Peter Ottens Sprachkenntnisse in Japan stark gefragt: Zu seinen Hauptaufgaben im Beruf zählt die Kommunikation auf Deutsch, Englisch und Japanisch. "Die Arbeitsmoral in Japan ist allerdings eine ganz andere als die in Deutschland. Hier ist es normal, viele Überstunden zu machen - aus Höflichkeit den Chefs gegenüber, die häufig länger arbeiten", erzählt Otten, der jede Menge markante Unterschiede zum alltäglichen Leben in Deutschland nennen kann. "Die Japaner nehmen keinen Urlaub. Das ist hier verpönt. Dafür ist der Service in den Restaurants deutlich besser als in Deutschland. Und auch die Bahnen kommen hier meist pünktlicher. Das Schnellzugnetz ist sehr gut", nennt Otten einige Beispiele.

Ein weiterer Unterschied: In Japan sei es ein No-Go mit Schuhen in die Wohnung zu gehen. An all das hat sich der 30-Jährige, der in Deutschland Wirtschaftsingenieurwesen und Maschinenbau studiert hat, allerdings gewöhnt. "Nach meinem Studium hatte ich einen Job im Ausland gesucht und Kontakt mit einem Bekannten aufgenommen, der seit einiger Zeit in Asien lebt und arbeitet", erzählt Otten von der Geschichte, wie er damals nach Japan gekommen ist. "Was mich an Japan sehr reizt, ist die Landschaft", sagt der begeisterte Motorradfahrer, der seine Freizeit nutzt, um mit seiner Freundin unter anderem ans nahegelegene Meer oder in die Berge zu fahren. "Das geht auf dem flachen Land in Korschenbroich nicht so gut", scherzt er.

Peter Otten hat seiner Heimat allerdings nicht den Rücken gekehrt: "Ich könnte mir vorstellen, eines Tages wieder zurückzukehren." Bis dahin versucht er, mindestens einmal pro Jahr nach Korschenbroich zu kommen. Gerne dabei ist er als Schütze beim Volksfest Unges Pengste, für das er wohl mit die weiteste Anreise auf sich nimmt.

(cka)
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