Korschenbroich Die Stadt fragt: Wie war ich?

Korschenbroich · Die Öffnungszeiten des Bürgerbüros könnten besser sein. Das ergab eine Umfrage der Stadt. Auch unaufgefordert üben Bürger Kritik: Wenn ein Kind keinen Physikunterricht bekommt oder ein Kanaldeckel komisch klingt.

Freundlich ist das Team des Korschenbroicher Bürgerbüros. Und brauchbare Auskünfte bekommen die Korschenbroicher offenbar auch, wenn sie amtliche Formalitäten in der Amtsstube an der Hindenburgstraße erledigen. Mit den Öffnungszeiten sind die Bürger freilich etwas weniger zufrieden. Das jedenfalls glaubt Markus Drohen nach einem ersten Blick in die gut 300 Fragebögen zu erkennen, in denen Besucher von Mitte bis Ende September Auskunft gaben, wie zufrieden sie mit dem Bürgerbüro sind. "Insgesamt liegen wir wohl in einem guten Bereich. Hinsichtlich der Öffnungszeiten werden wir aber wohl überlegen müssen, wie wir die optimieren können. Und auch die Gestaltung des Wartebereichs werden wir überdenken müssen", sagt Drohen, der in der Stadtverwaltung für Organisationsfragen zuständig ist.

Drohens Erkenntnisse sind allerdings noch vorläufige. Denn die gut 300 Fragebögen, die im verwertbaren Umfang ausgefüllt worden sind, müssen noch vollständig ausgewertet werden. Die darin protokollierten Ergebnisse wird auch eine Mitarbeiterin der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGST) bekommen. Denn Korschenbroich untersucht sein Bürgerbüro nicht in einem Sololauf. Sechs andere Städte vergleichbarer Größe haben die gleichen Fragebögen verteilt. Die KGST moderiert den Ablauf der Untersuchung und kann die Vergleichswerte aus den anderen Kommunen liefern.

Die detaillierten Ergebnisse der Befragung und Verbesserungsvorschläge will die Veraltung Anfang nächsten Jahres vorlegen. Ob sämtliche Verbesserungsideen der Besucher verwirklicht werden können, muss sich zeigen. Eine Playstation, an der sich Kinder im Warteraum die Zeit vertreiben können, stand beispielsweise auch auf der Wunschliste.

Kritik an allen Ämtern der Stadtverwaltung und Anregungen für deren Arbeit wird seit Anfang des Jahres in einer zentralen Datenbank gesammelt. Darin landen Beschwerden und Kommenmtare, die Bürger über ein Kontaktformular via Internet vorbringen, schriftliche Eingaben an Bürgermeister Heinz-Josef Dick, mündliche, die in seinen Sprechstunden vorgebracht werden, und nun auch die Beschwerdekarten, die im Bürgerbüro und im Rathaus ausgefüllt werden können. Dafür hat die Stadt zwei Stehpulte aufgestellt. Die Beschwerdeführer können anonym bleiben. Praktischer ist es freilich, eine Telefonnummer und einen Namen anzugeben. Dann kann Patrick Gorzelanczyk, der als "Beschwerdemanager" den Problemen nachgehen soll, bei Unklarheiten auch beim Beschwerdeführer nachfragen.

Seit Anfang des Jahres sind 122 Einträge in der Datenbank gelandet. 52 davon waren Anfragen, 49 Beschwerden, zweimal gab es auch Lob. Die Palette reicht von der Klage über fehlenden Physikunterricht in der Schule bis zur besorgten Nachfrage, warum denn der Kanaldeckel so seltsam klinge, wenn man darüber fahre.

(RP)
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