Korschenbroich Die Paradeweltmeister marschieren

Korschenbroich · Durch das unstete Schauerwetter ließen sich die Kleinenbroicher Schützen nicht abschrecken. "Da müssen wir wenigstens nicht schwitzen", sagte der neue König der 58 Züge der St.-Sebastianus-Bruderschaft Kleinenbroich, Arno Kuenen. Im Festzelt wurden zahlreiche Bruderschaftler geehrt.

 Der königliche Schützen-Hofstaat der St.-Sebastianus-Bruderschaft Kleinenbroich bei der Parade.

Der königliche Schützen-Hofstaat der St.-Sebastianus-Bruderschaft Kleinenbroich bei der Parade.

Foto: Rick

Kleinenbroich Im Hause Kuenen ist derzeit an erholsame Nachtruhe überhaupt nicht zu denken. "Da ist die ganze Zeit Radau", sagt Pascal Kuenen. Der Neunjährige findet das aber nicht schlimm, ebenso wenig wie sein Bruder Maurice (7). So ist das halt, wenn Schützenfest ist und der Papa als König über die 58 Züge der St.-Sebastianus-Bruderschaft Kleinenbroich herrscht.

Dann verwandelt sich die heimische Residenz in eine Partyzone. Pascal und Maurice feiern einfach mit und freuen sich über die Vorzüge, die ein Königssohn hat: "Jetzt dürfen wir hier auf die Bühne", erzählte Pascal gestern Vormittag im Festzelt. Mit den übrigen Edelknaben besuchten die Jungen den musikalischen Frühschoppen samt Or-densverleihung. "Ganz schön warm" sei es auf der Bühne, fand Pascal. Sein Vater Arno sah das anders: "Ist doch angenehm hier", meinte die Majestät.

Überhaupt scheint der 39-Jährige eher genügsam zu sein, das Regenwetter zum Schützenfest macht ihm jedenfalls nichts aus. "Da müssen wir wenigstens nicht schwitzen", sagte Kuenen. Er ist der erste Kamerad des Jägerzugs Wilddiebe, der das Königssilber trägt. Als Minister stehen ihm Ulrich Nilges und Gregor von der Bank zur Seite. Seit 1966 besteht der Zug der Sebastianer, Mitglied Herbert Engels hat in diesem Jahr Jubiläum: Vor 50 Jahren trat er in die Bruderschaft ein. Hans Wefers und Otto Konrad vom Schützenzug DJK sind sogar schon 60 Jahre dabei - sie sind Gründungsmitglieder ihrer Gruppe. Das ist jedoch noch gar nichts gegen den Grenadierzug Eintracht: Der existiert 2011 seit stolzen 90 Jahren, er zählt zurzeit 17 aktive Schützen. Beim Frühkonzert im Festzelt wärmten sich all die Grenadiere, Sappeure und Jäger gestern Vormittag für die große Parade am Nachmittag auf, die erstmals auch die Königin und die Ministergattinnen mit abnehmen sollten. Bezirksbundesmeister Horst Thoren übernahm es, an verdiente Mitglieder Orden zu verleihen: Den Hohen Bruderschaftsorden legte er Günter Aubert vom Zug Blaue Veilchen an, das Sebastianus-Ehrenkreuz ging an Oberst Günther Metzges und Klaus Brühl vom Zug Edelwild. Als "Paradeweltmeister" bezeichnete Horst Thoren dann auch noch die Kleinenbroicher Schützen, keine Bruderschaft im Bezirk paradiere sonst noch fünfmal.

Auch Pascal und Maurice Kuenen marschieren bei den Umzügen mit, hinter ihrem Edelknaben-König Jonathan Dahl (9). Der jungen Majestät legte Majestät Arno Kuenen gestern im Festzelt das Königssilber an, Tobias Höner von den älteren Edelknaben bekam von ihm ebenfalls sein Edelmetall. Als "unsere Könige der Zukunft" feierte Bruderschaftspräsident Hans-Bert Heimanns die beiden Jungen in seiner Anmoderation, und da könnte er recht behalten - jedenfalls möchte Jonathan als Erwachsener gerne regieren, wie er später erzählte.

Auch Pascal Kuenen hätte nichts dagegen, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. Vorher würde das Amt aber gerne noch ein anderer Schütze aus dem Umfeld der Familie Kuenen übernehmen: Ulrich Nilges. Majestät Arno und Gregor von der Bank boten sich gestern schon einmal als mögliche Minister bei Nilges an.

(RP)
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