Korschenbroich Die Feuerwehr macht sich fit für den Ernstfall

Korschenbroich · Einmal im Jahr gibt es eine umfangreiche Atemschutzübung. Bei nachgestellten Szenarien trainieren die Wehrleute ihre Einsätze.

 Im Laufe eines Jahres muss die Feuerwehr häufiger zu technischen Hilfeleistungen als zu Bränden ausrücken. Deshalb trainieren die Wehrleute unter anderem, wie sie bei Verkehrsunfällen Verletzte aus Autos bergen.

Im Laufe eines Jahres muss die Feuerwehr häufiger zu technischen Hilfeleistungen als zu Bränden ausrücken. Deshalb trainieren die Wehrleute unter anderem, wie sie bei Verkehrsunfällen Verletzte aus Autos bergen.

Foto: Feuerwehr

Unter Feuerwehrleuten gibt es einen Spruch, der prägnanter kaum formulieren könnte, was die Retter in Uniform leisten: "Wo andere raus rennen, gehen wir rein." Feuerwehrleute gehen bei ihren Einsätzen an die Grenzen der körperlichen Belastbarkeit und müssen blitzschnell auf jede Situation reagieren können. Deshalb ist es wichtig, dass die Wehrleute regelmäßig ihre Fitness und die unterschiedlichsten Szenarien eines Einsatzes trainieren.

"Zweimal im Monat führen die Löschzüge Übungen durch", sagt Korschenbroichs Feuerwehrchef Frank Baum. Organisiert werden diese von den Löschzügen selbst. "Wir haben rund 340 Feuerwehrleute, davon sind 219 im aktiven Dienst. Es ist wichtig, dass sie regelmäßig trainieren" , erzählt Baum. Per Gesetz sind solche Übungen vorgeschrieben. Geregelt ist auch, dass Feuerwehrleute regelmäßig etwas für ihre Fitness tun. Überprüft wird die Belastbarkeit bei einer umfangreichen Atemschutzübung in Neuss.

 Auf dem Ergometer beweist dieser Feuerwehrmann seine Fitness.

Auf dem Ergometer beweist dieser Feuerwehrmann seine Fitness.

Foto: Feuerwehr Korschenbroich

"Dort müssen die Kameraden fünf Disziplinen absolvieren. Dazu gehören Leitersteigen, Fahrradfahren, Hammerziehen, ein Laufband und das Bewältigen einer Übungsstrecke in voller Ausrüstung im Dunkeln", erklärt Frank Baum. Beim Bewältigen der Übungsstrecke veratmet ein Feuerwehrmann zwischen 1000 und 1500 Liter Luft. Beim Test in Neuss werden die Wehrleute medizinisch überwacht.

Fällt dabei ein körperliches Defizit auf, werden die Feuerwehrleute aufgefordert, sich von einem Arzt untersuchen zu lassen. Eine andere Übung findet regelmäßig bei den Kollegen der Feuerwehr Mönchengladbach statt. Dort trainieren die Korschenbroicher Löschzüge die sogenannte Wärmegewöhnung. "Dabei müssen die Kameraden in einem Übungscontainer, in dem extrem hohe Temperaturen herrschen, zum Beispiel eine Gasflasche finden und bergen", beschreibt Frank Baum das Übungsszenario.

 Auf einer Endlosleiter üben die Feuerwehrleute das Klettern.

Auf einer Endlosleiter üben die Feuerwehrleute das Klettern.

Foto: Feuerwehr Korschenbroich

Um immer fit zu sein, genießen die Feuerwehrleute zudem besondere Vergünstigungen. So können sie bei Vorlage des Dienstausweises kostenlos schwimmen gehen oder Fitnessgeräte in Turnhallen nutzen. "Leider haben wir bei der Feuerwehr keinen eigenen Fitnessraum. So etwas können wir uns nur wünschen", sagt Baum. Einige Korschenbroicher Feuerwehrleute betreiben Fitness sogar als richtige Sportart und nehmen unter anderem am Wettbewerb Toughest Firefighter Alive in Mönchengladbach teil.

Bei den Einsätzen der Feuerwehr überwiegen solche, bei denen es um sogenannte technische Hilfeleistungen geht. Das sind zum Beispiel schwere Verkehrsunfälle. "Die Technik, die in den Wagen verbaut ist, wird immer komplexer. Darauf müssen wir uns einstellen und immer auf dem neuesten Stand sein, um im Ernstfall schnell helfen zu können", erzählt Frank Baum. Ein Abschleppunternehmen stellt daher regelmäßig alte Autos zur Verfügung, damit die Feuerwehrleute daran trainieren können.

Zu Übungen und Fitnesstests kommen außerdem Fortbildungen wie Funkerlehrgänge hinzu. "Wir müssen einige Fortbildungen extern einkaufen. Für das nächste Jahr wird uns dafür mehr Geld zur Verfügung stehen", freut sich Frank Baum.

(NGZ)
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