Korschenbroich Deutsche Glasfaser nimmt sechs nördliche Stadtteile ans Netz

Korschenbroich · Schon Ende dieses Jahres könnten die ersten Haushalte im Korschenbroicher Ortskern über schnelleres Internet verfügen.

Das private Unternehmen Deutsche Glasfaser will jetzt auch die Orte Korschenbroich, Kleinenbroich, Pesch, Herrenshoff, Neersbroich und Raderbroich an sein Netz anschließen, das Internet-Nutzern das Surfen in einer Geschwindigkeit von bis zu 200 Megabit pro Sekunde ermöglichen soll. Weil viele Bürger im Stadtgebiet eine Unterversorgung bemängeln (vielfach liegt die Übertragungsrate bei unter 20 Megabit pro Sekunde), stieß die erste Info-Veranstaltung des Unternehmens im Gymnasium jetzt auf großes Interesse: Rund 400 Bürger kamen in die Schul-Aula und hörten sich den Vortrag des Glasfaser-Projektmanagers Dennis Schiefke an, der für die nördlichen Stadtteile von Korschenbroich zuständig ist.

Er skizzierte direkt einen Zeitplan: Noch während der Sommerferien, also im August, könnte die sogenannte Nachfragebündelung in den kleineren Stadtteilen starten. Dabei müssen mindestens 40 Prozent aller Haushalte einen Vertrag mit der Deutschen Glasfaser abschließen und sich für zwei Jahre verpflichten, rund 35 Euro pro Monat zu zahlen. "Dafür verlegen wir die Glasfaser kostenlos bis ins Haus", sagte Projektmanager Schiefke. Würden die 40 Prozent nicht erreicht werden, würde der Vertrag aufgehoben und es entstünden keine Kosten. Bestehende Verträge mit anderen Anbietern könnten normal auslaufen. Bis Ende des Jahres sollen die Nachfragebündelungen auch in Korschenbroich und Kleinenbroich abgeschlossen sein. "Wir könnten kurz danach mit dem Ausbau starten", sagte Schiefke.

Die Bauarbeiter, die die Glasfaser derzeit in den südlicheren Stadtteilen verlegen, würden dann einfach im Norden weitermachen. In den nördlichen Stadtteilen wurde von Schiefke insgesamt 8298 Wohneinheiten gezählt, die also schon nächstes Jahr mit Hochgeschwindigkeit im Internet unterwegs sein könnten. "Die Glasfaser soll sich beeilen", merkte ein Besucher beim Info-Abend an. Das zeigt, wie wichtig vielen Bürgern die Verbesserung der Bandbreite in ihrer Stadt ist. In der ersten Reihe saßen in der Aula auch der Bürgermeister sowie Vertreter der Wirtschaftsförderung, die den Glasfaser-Anschluss als große Chance sehen - für die lokale Wirtschaft und für "normale" Bürger.

Die Glasfaser wirbt damit, jedes Haus mit eigenem Kabel anzuschließen. Anbieter wie die Telekom arbeiten inzwischen auch mit Glasfaser-Kabeln, verlegen diese jedoch nur bis zum nächsten Verteilerkasten und nutzen dann die bestehenden, "bremsenden" Kupfer-Verbindungen. Wie Schiefke erklärte, müssten für den eigenen Glasfaser-Anschluss in Vorgärten keine Löcher gebuddelt werden. Die Kabel würden mit einer speziellen Technik durch Leerrohre ins Haus geblasen.

(cka)
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