Korschenbroich Das Technologiezentrum wird digital

Korschenbroich · Der technische Wandel betrifft jeden, doch nicht jeder weiß damit umzugehen. Das Programm des Technologiezentrums Glehn richtet 2018 das Augenmerk auf die digitale Weiterbildung der Bürger im Rhein-Kreis.

 Das TZG möchte Arbeitnehmer künftig vor allem digital fit machen. Entsprechende Seminare sollen Qualifikationen verbessern.

Das TZG möchte Arbeitnehmer künftig vor allem digital fit machen. Entsprechende Seminare sollen Qualifikationen verbessern.

Foto: Lena Hogekamp

Digitalisierung - Das ist nicht nur das Stichwort in der aktuellen politischen Debatte, sondern auch im Angebot des Technologiezentrums Glehn (TZG) in diesem Jahr. Mithilfe von Seminaren und Lehrgängen sollen Bürger neue Techniken verstehen und entwickeln können.

"Es darf nicht sein, dass überall Technik verfügbar ist, aber niemand sie bedienen kann", sagt Norbert Kothen, Geschäftsführer des TZG. Früher sei das Angebot des TZG insbesondere für Arbeitslose gedacht gewesen. Mit zunehmender Datengeschwindigkeit haben aber auch Arbeitnehmer, Akademiker und ältere Menschen einen Schulungsbedarf. Theoretisch müsse jedes Unternehmen eine Bestandsaufnahme von den digitalen Fähigkeiten seiner Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten machen. "Das ist eine neue industrielle Revolution, die wir wahrnehmen sollten, und das rechtzeitig, damit man den Anschluss nicht verpasst." Der Rhein-Kreis müsse eigentlich ein Bestreben haben, dass Schüler, Lehrer und Senioren im Alter von sechs bis 86 Jahren diese Möglichkeiten nutzen.

Dazu hat das TZG neue Seminare und Lehrgänge mit dem Schwerpunkt Digitalisierung für Arbeitnehmer entwickelt. Zertifikatslehrgänge zum "Digital Manager" und "Change Manger", sollen Arbeitskräften Zusatzqualifikationen ermöglichen, die ihnen in ihrem weiteren Berufsleben von Vorteil sein können. So ist man als "Change Manager" beispielsweise dazu befähigt, die Weiterentwicklungsmöglichkeiten für sein Unternehmen zu erkennen und wahrzunehmen. "Ein Schuhmacher muss sich zum Beispiel früher oder später mit dem 3D-Druck auseinandersetzen, der die klassischen Methoden ersetzt. Dafür wäre ein Change Manager zuständig", sagt Kothen.

 Meike Faßbender und Norbert Kothen zeigen das neue Programm.

Meike Faßbender und Norbert Kothen zeigen das neue Programm.

Foto: TZG

Ein "Digital Manager" ist an der digitalen Veränderung des Unternehmens beteiligt und unterstützt deren Umsetzung. Die Lehrgänge umfassen jeweils 80 Unterrichtsstunden und kosten 1195 Euro, Förderungsmöglichkeiten sind vorhanden. Das Land beteiligt sich beispielsweise mit 500 Euro, was aber künftig mehr werden soll.

Auch Weiterbildungen zum Fachwirt sind ab diesem Jahr am TZG möglich. Orientiert an den eigenen Berufserfahrungen ist das Ziel, die Teilnehmer darauf vorzubereiten Leitungs- und Führungsaufgaben zu übernehmen. Der "Geprüfte Fachwirt" ist dabei ein öffentlich anerkannter Abschluss, der gleichwertig mit einem akademischen Bachelor ist.

Aber 2018 werden auch die klassischen Weiterbildungsmöglichkeiten am TZG fortgeführt. Dazu zählt unter anderem die Maßnahme "Projekt- und Teamassistent/in" vom 7. Mai bis zum 21. Dezember. In acht Monaten sollen Berufsrückkehrer wieder motiviert werden am Arbeitsleben teilzunehmen. Ein achtwöchiges Praktikum ermöglicht am Ende des Seminars einen direkten Kontakt zu Arbeitgebern. "Über 80 Prozent der Teilnehmer bekommen am Ende dann auch einen Job", sagt Kothen.

(jms)
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