Korschenbroich Das Kunsthaus DreHo zeigt Werke aus Bronze, Stein und in Öl
Korschenbroich · "Bronze, Stein, Holz und Leinwand" heißt die Ausstellung, die jetzt im Kunsthaus DreHo eröffnet wurde. Neben der Korschenbroicher Künstlerin Marina Lörwald präsentieren Loek Hambeukers aus Beers bei Nijmegen und Rolf Kretzschmar aus Aachen eine Auswahl ihrer Werke. Marina Lörwald zeigt Szenen, die beinahe wie moderne Interpretationen von Edward Hopper wirken: Stark abstrahierte Menschen in einer kühlen Umgebung, die sich offenbar nicht viel zu sagen haben. Der Blick aufs Handy-Display ist interessanter. Sie setzt auf Isolation in der coolen Medienwelt: Um dieses Gefühl zu vermitteln, verzichtet die Künstlerin auf überflüssigen Schnickschnack, auf alles, was in der von Reizen überfluteten Welt ablenken könnte. Zu sehen sind auch Stillleben in Öl, bewusst auf wenige und gleichartige Gegenstände beschränkt.
Loek Hambeukers ist mit sehr speziellen Bronzearbeiten vertreten. Er bedient sich einer besonderen, sehr aufwendigen Technik. Die Form entsteht zunächst in Wachs, sie wird, eingebettet in Sand und Gips, geschmolzen. In den so entstehenden Leerraum fließt dann 1100 Grad heiße Bronze. Der 64-Jährige liebt den so entstehenden Effekt: Seine Objekte haben auf den ersten Blick die Anmutung von Fundstücken, auf die man bei Ausgrabungen gestoßen ist. Hambeukers stellt auch eine sich nach unten verjüngende Stele aus. Sie ist voller Verzierungen, der Betrachter glaubt, Beine und Körper zu erkennen und eine Schale ist geprägt von grafischen Mustern, die an Schriften erinnern.
Rolf Kretzschmar arbeitet mit Holz, Stein und Bronze. Der 70-Jährige präsentiert Skulpturen, die - mal mehr, mal weniger stark - an menschliche Körper erinnern, besonders an Frauenkörper. "Ich versuche, in alle meine Arbeiten eine sinnliche Komponente hineinzubringen", sagt der Künstler, der besonders stolz aus seine "Nodo" ist: "Damit habe ich ein neues Wesen erschaffen." Zu den ungewöhnlichsten Arbeiten gehört eine stattliche Skulptur aus einem Zypressen-Holz: Die Frau, die wie viele andere seiner Plastiken drehbar ist, hat sechs Hände, mit denen sie ihre Reize zu verbergen sucht.
Info Die Ausstellung bei Gabriela Drees-Holz, Haagweg 1, ist noch am kommenden Wochenende zu folgenden Zeiten geöffnet: Am Samstag von 12 bis 18 Uhr sowie am Sonntag von 11 bis 17 Uhr.
