Notbetrieb in Korschenbroich Besonderer Kita-Alltag in Zeiten von Corona

Korschenbroich · Seit nur noch Eltern mit systemrelevanten Berufen ihren Nachwuchs in die Einrichtungen schicken dürfen, bleibt viel Zeit für Projektplanungen. Die verbliebenen Kinder genießen derweil den großen Freiraum.

 Mit diesem Banner an der Kita Auf dem Kempen in Kleinenbroich soll Menschen Mut gemacht werden.

Mit diesem Banner an der Kita Auf dem Kempen in Kleinenbroich soll Menschen Mut gemacht werden.

Foto: Stadt Korschenbroich

Rund 20 Kinder von Eltern aus systemrelevanten Berufen gehen derzeit in eine Korschenbroicher Kita. Die meisten Familienzentren und Kindertagesstätten der Stadt sind aktuell „kinderfrei“. Kein Singen, Lachen, Spielen – es herrscht Stille in den Einrichtungen. Aber kein Stillstand.

Die Teams nutzen laut Stadt die Zeit für organisatorische Arbeiten, sie erstellen Bildungsdokumentationen, pädagogische Konzepte, sie entwerfen neue Projekte. Über die Homepages bleibt der enge Kontakt zu den Eltern gewährleistet.

Ganz praktische Dinge können angepackt werden, wie etwa die Neuorganisation der Bastelmaterial-Räume oder die Vorbereitung der künftig zu bepflanzenden Hochbeete in der Kita „Am Hallenbad“. Für die verkürzte Vorbereitungszeit der künftigen Schulkinder werden spezielle Mappen vorbereitet sowie Spiele für alle, die eine „Wiedereingewöhnung“ erleichtern sollen. Kreativ ist der Kontakt zu den Kindern: Sie können etwa einen bemalten Stein vor ihrer Kita ablegen und bekommen Anregungen zu einer neuen Bastelarbeit. Das Familienzentrum Pesch beispielsweise hat ein „Durchhalte-Heft“ mit vielen Spiel- und Bastelideen an die Kinder herausgegeben. Alle Einrichtungen verfügen über ein Bilderbuch, das die Corona-Krise kindgerecht erklärt.

Mit einem Banner im Außenbereich macht die Kita Auf den Kempen den Menschen Mut. Leiterin Petra Hoffmann kümmert sich mit ihrem Team täglich um drei bis fünf Kinder, „die es sogar ein Stück weit genießen, das große Reich jetzt für sich alleine zu haben und sich Spiele wünschen zu können, bei denen sie sonst vielleicht eher zu kurz kommen“. Jeweils zwei Kolleginnen kümmern sich um die Mini-Gruppe. Dass die Erzieherinnen Schutzkleidung tragen, irritiert die Kids nicht. „Sie wurden zu Hause bestens darauf vorbereitet. Überhaupt muss ich die Eltern ausdrücklich loben, wie schnell sie von jetzt auf gleich auf die Ausnahmesituation reagiert haben,“ sagt Hoffmann.

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(NGZ)
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