25. Citylauf in Korschenbroich Polin Jarzynska läuft Streckenrekord

Korschenbroich · Die Polin feiert im Elitelauf den zweiten Sieg und pulverisiert dabei den Streckenrekord. Isaac Mukundi Mwangi verfehlt ihn um 10 Sekunden.

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Karolina Jarzynska konnte sich gestern Abend anstrengen wie sie wollte — die Polin bekam das Strahlen einfach nicht mehr aus dem Gesicht. "Nächstes Jahr komme ich wieder, und dann laufe ich noch schneller", versprach die 31-Jährige bei der Siegerehrung.

Knapp zwei Stunden zuvor hatte sie sich in die Annalen des City-Laufs eingetragen: Zwei Siege und ein zweiter Platz innerhalb von drei Jahren, das war vorher noch keiner Läuferin gelungen. Und mit ihrer Endzeit von 15:33,0 Minuten pulverisierte sie geradezu den bisherigen Streckenrekord von 15:41 Minuten, der wahrlich nicht von schlechten Eltern war, schließlich hielten ihn Irina Mikitenko, aufgestellt beim Sieg der Weltklasse-Marathonläuferin vor sechs Jahren, und Nadezhda Trilinskaya gemeinsam.

Die Vorjahressiegerin hatte bei der Jubiläumsauflage keine Chance: Als Dritte lag sie satte 16 Sekunden zurück, musste die City-Lauf-Debütantin Sifan Hassan aus Äthiopien noch vorbeiziehen lassen, die in 15:44,7 Minuten Platz zwei belegte. In Gestalt von Nataliya Solovyeva, wie die Vorjahressiegerin aus Russland angereist, blieb noch eine vierte Läuferin unter der immer noch magischen 16-Minutengrenze — der Rest des Feldes, angeführt von Fiory Assefan Tirfe aus Eritrea und der Schwedin Charlotta Fougberg, lag da schon fast dreißig Sekunden zurück. Sanaa Koubaa, EM-Teilnehmerin über 3000 Meter Hindernis von der LG Hilden, sicherte sich als Zehnte in 16:46,0 Minuten die Prämie für die beste Deutsche.

Das tat im Lauf der Asse in Gestalt von Steffen Uliczka ebenfalls ein Spezialist "über die Böcke". Der Deutsche Meister und Olympiateilnehmer von London über 3000 Meter Hindernis aus Kiel strahlte danach ähnlich wie Karolina Jarzynska: "Jetzt ist es nicht mehr weit bis zu einer 28er-Zeit", kommentierte er seine 29:03,4 Minuten, die nebenbei neuen schleswig-holsteinischen Landesrekord im Zehn-Kilometer-Straßenlauf bedeuteten.

Als Siebter, knapp vor dem zweimaligen österreichischen "Leichtathlet des Jahres" Andreas Vojta, hatte Uliczka freilich nichts mit dem Ausgang des Rennens zu tun. Den bestimmte, wie sollte es anders sein, ein Kenianer, doch es war nicht Vorjahressieger Eliaz Kiptoo, der als 17. in 29:53,1 Minuten diesmal kräftig "verwachst" hatte. Sein Landsmann Isaac Mukundi Mwangi sorgte für den 18. kenianischen Sieg seit Joseph Keinos Triumph 1992, musste sich aber mächtig strecken, um den Spanier Ilias Fifa und Ben Siwa aus Uganda in Schach zu halten.

In 28:27,6 Minuten verfehlte der Sieger den zwei Jahre alten Streckenrekord seines Landsmanns Daniel Chebii um zehn Sekunden. Trotzdem stöhnte Hans-Peter Walther in gespieltem Entsetzen: "Der Lauf ist mich teuer zu stehen gekommen." Denn weil auch der Ukrainer Roman Romanenko, der französische Crossmeister Yassine Mandour und der Weißrusse Dmytro Lashyn auf den Plätzen vier bis sechs unter 29 Minuten blieben, musste der Cheforganisator reichlich Extraprämien ausschütten.

Mit 17 Läufern unter 30 Minuten war der 25. City-Lauf in der Breite einer der schnellsten überhaupt. Dazu gehörte auch Falk Cierpinski, der als Zwölfter in 29:40 Minuten den Vergleich der Marathonspezialisten gegenüber dem tschechischen Olympiastarter Jan Kreisinger (23.) und fast eine Minute für sich entschied und nach seiner City-Lauf-Premiere befand: "Das hat mir gut gefallen, ich komme gerne wieder." Womit der Sohn von Doppel-Olympiasieger Waldemar Cierpinski gestern nicht alleine stand.

(NGZ/url)
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