Korschenbroich Bürgerstiftung auf Erfolgskurs

Korschenbroich · Bald 150 000 Euro auf der hohen Kante, beim Wettbewerb um neue Stifter auf Platz eins: Die Bürgerstiftung Korschenbroich hat Erfolg. Nun will sie für Denkmäler und andere Sehenswürdigkeiten der Stadt werben.

 Auch für die Ruhebänke zwischen Steinforth-Rubbelrath und Glehn hat sich die Bürgerstiftung mit dem Vorsitzenden Willy Schellen (l.) und Vorstandsmitglied Hermann Buchkremer (r.) eingesetzt. Zwischen ihnen: Buchkremers Enkel Jakob, Aaron und Clara.

Auch für die Ruhebänke zwischen Steinforth-Rubbelrath und Glehn hat sich die Bürgerstiftung mit dem Vorsitzenden Willy Schellen (l.) und Vorstandsmitglied Hermann Buchkremer (r.) eingesetzt. Zwischen ihnen: Buchkremers Enkel Jakob, Aaron und Clara.

Foto: Reuter

Der Erfolg überrollt selbst einen seiner Väter ein wenig. "Anfang des Jahres hätten wir nicht im Traum daran gedacht, dass wir in diesem Jahr 150 000 Euro Stiftungskapital haben könnten", sagt Willy Schellen. Doch nun hält der Vorsitzende der Bürgerstiftung "Für Korschenbroich" diese stattliche Summe für eine realistische Marke.

Dass Schellen und seine Mannschaft von den Zinsen dieses Betrages neue Projekte fördern können, ist auch dem Zustiftungsmarathon zu verdanken, bei dem sämtliche acht Bürgerstiftungen im Rhein Kreis Neuss jetzt um die Wette nach neuen Stiftern und Kapitalaufstockungen gerungen haben. 23 245 Euro haben die Korschenbroicher so eingenommen — und den ersten Platz in der Konkurrenz belegt. Die Stiftung in der Gemeinde Jüchen landete mit 3627,48 Euro auf dem fünften Platz.

"Keine staatlichen Aufgaben"

Die 2007 gegründete Korschenbroicher Stiftung hat schon einige Projekte erfolgreich durchgezogen. Sie zeichnet jedes Jahr die besten Absolventen der weiterführenden Schulen in Korschenbroich aus; sie gab bei der Projektwerkstatt der Hauptschule Ruhebänke für Spaziergänger in Auftrag, versorgte Grundschüler mit Lesestoff und vergibt jedes Jahr den "Matthias-Hoeren-Preis" an verdiente Bürger.

Alles getreu dem Ziel, das in der Satzung verankert ist: "Die Bürgerstiftung übernimmt keine staatlichen oder kommunalen Pflichtaufgaben; sie setzt sich zum Ziel, Projekte und Maßnahmen zu ermöglichen, die ohne private Förderung nicht realisierbar wären."

Das nächste Projekt soll am 9. November ins Rollen gebracht werden. Die Stiftung würde gerne eine Broschüre erstellen, die Denkmäler, schöne Landschaften, sehenswerte Bauten, Spiel- und Sportstätten Korschenbroichs vorstellt. Sie soll die Naherholungsmöglichkeiten in der Stadt präsentieren.

"Es gibt viele Heimatfreunde, die sich in Vereinen und Initiativen in Korschenbroich engagieren. Diese würden wir gerne mal an einen Tisch bringen, um ihre Initiativen zu bündeln", sagt Schellen. Es gehe nicht darum, Initiativen Konkurrenz zu machen oder sie zu bevormunden, sondern die Kräfte zu koordinieren, betont der Bürgerstiftungsvorsitzende.

Interessenten sind für den 9. November um 19.30 Uhr zu einem Treffen in der Alten Schule, Steinstraße 18, eingeladen.

Die Kräfte bündeln — das könnte klappen, wenn zutrifft, was Schellen für ein wichtiges Erfolgsgeheimnis der Stiftung hält: "Wenn Aktivitäten das Selbstbewusstsein und den Wert Korschenbroichs nach vorne bringen, dann können sich Korschenbroicher damit identifizieren und dann machen sie auch mit."

(RP)
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