Korschenbroich Bürgerbus-Team hilft in Brandenburg

Korschenbroich · Die Partnergemeinde Schorfheide will vom Korschenbroicher Bürgerbus-Verein lernen, um ein auf ihre Bedürfnisse abgestimmtes Konzept umzusetzen. Gestern war Bürgermeister Uwe Schoknecht zum Austausch im Rathaus zu Gast.

 Eine Rundtour mit dem Bürgerbus: Schorfheides Verwaltungschef Uwe Schoknecht (2.v.l.) und der Kreistagsabgeordnete Martin Ehlers (l.) ließen sich gestern über das Korschenbroicher Erfolgsmodell umfassend informieren.

Eine Rundtour mit dem Bürgerbus: Schorfheides Verwaltungschef Uwe Schoknecht (2.v.l.) und der Kreistagsabgeordnete Martin Ehlers (l.) ließen sich gestern über das Korschenbroicher Erfolgsmodell umfassend informieren.

Foto: J. Knappe

Das Erfolgsmodell Bürgerbus Korschenbroich findet nicht nur im Rhein-Kreis Neuss Lob und Anerkennung. Allein im Vorjahr nutzen 14.000 Korschenbroicher das Angebot. Tendenz steigend. Und genau nach so einem Modell sucht die Partnergemeinde Schorfheide. "Wir sind eine Flächengemeinde in Brandenburg und brauchen etwas Vergleichbares", machte Uwe Schoknecht gestern bei seinem Besuch im Korschenbroicher Rathaus deutlich. Bei seiner Info-Tour ins Rheinland wurde er von dem Kreistagsabgeordneten Martin Ehlers begleitet.

"Wir müssen unseren innerörtlichen Personennahverkehr dringend verbessern", erklärte Schoknecht und zollte dem Bürgerbus-Vorstand, vertreten durch Vorsitzenden Willy Schellen und Schatzmeister Peter Valentin, großen Respekt. Diese tolle Leistung wolle er gerne nach Schorfheide übertragen. Damit brachte es Uwe Schoknecht auf den Punkt: "Wir brauchen auch so einen Bürgerbus."

Unterstützung hatte Bürgermeister Marc Venten seinem Amtskollegen Schoknecht bereits im Vorfeld signalisiert. Und so hatte er neben den Bürgerbus-Vertretern auch seinen Vorgänger, Alt-Bürgermeister Heinz Josef Dick, zu dem Informationsgespräch ins Rathaus gebeten.

"Sie benötigen ein komplettes auf ihre Bedürfnisse abgestimmtes Konzept", stellte Willy Schellen ohne Umschweife fest. "Unser Modell ist leider nicht 1:1 übertragbar." Dafür sei die Gemeinde Schorfheide mit gut 10.000 Einwohnern auf neun Ortschaften verteilt flächenmäßig einfach zu groß. Das konnte Uwe Schoknecht nur bestätigen: "Wir sind fast so groß wie das Saarland." Allerdings war dies für Willy Schellen noch lange keine K.o.-Kriterium: "Sie brauchen als Fundament einen gemeinnützigen Verein mit vielen ehrenamtlichen Fahrern, eine komplette Startfinanzierung und die Unterstützung von der örtlichen Verkehrsgesellschaft. Dann kann alles gelingen."

Auch wenn Uwe Schoknecht zunächst etwas verschreckt wirkte, bei so vielen Hürden, die es zu nehmen gilt, merkte er dann doch optimistisch an: "Wir machen heute den ersten Schritt, aber wir gehen weiter." Alleine braucht er die Wegstrecke nicht zurücklegen. Schon gestern gab Willy Schellen sein Wort: "Wir helfen Ihnen." Seine langjährige Bürgerbus-Erfahrung will er in der Partnerkommune einbringen. Gemeinsam mit Geschäftsführer Hubert Tokloth und Schatzmeister Peter Valentin wird er sich noch in diesem Jahr auf den Weg nach Schorfheide machen. Sollte es in seinen Terminkalender passen, will auch Heinz Josef Dick das Trio begleiten. Schließlich hat er damals die Idee von Willy Schellen tatkräftig unterstützt und in der Politik für eine Bürgschaft der Stadt geworben. Das Ergebnis: Der Bürgerbus-Verein ist seit April 2010 aktiv. Seither wurden mehr als 50.000 Fahrgäste von Ehrenamtlern durch das Korschenbroicher Stadtgebietr transportiert.

(NGZ)
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