"Wir werden den Vorgang prüfen", erklärte auch der Technische Beigeordnete Georg Onkelbach gestern auf Anfrage. "Die Stadt muss sich in einem ordentlichen Zustand präsentieren. Der vorgesehene Rhythmus der Abfuhrzeiten sollte von der Stadtpflege konsequent eingehalten werden." Die von der Redaktion vorgetragenen Beschwerden hatten ihn nicht erstaunt: "Es war nicht zu übersehen, dass es scheinbar zu Schwierigkeiten bei den Leerungen gekommen ist. Das bedauern wird sehr."

Thomas Kochs, Technischer Leiter der "Stadtpflege", konnte sich die übervollen Abfalleimer nicht erklären. Ob an den Bushaltstellen Regentenstraße oder Sebastianusstraße - die Eimer waren gestern gegen 10 Uhr noch proppenvoll. Auf dem Hannenplatz im historischen Ortskern waren die Überreste vom Vorabend noch deutlich erkennbar. Anders in Pesch: An der Haltestelle gegenüber der Sparkasse war offensichtlich eine Tragetasche mit allen Schuhen entsorgt worden. Auf dem Parkplatz am Haag in Liedberg bot sich erneut ein trostloses Bild: Der neue Müllberg wird von einem Werbe-Poster für den City-Lauf (2. April 2016) verdeckt. "Zur Info-Tafel kann ich nichts sagen. Die fällt nicht in unsere Zuständigkeit", so Kochs.

In der Regel werden die Abfalleimer stadtweit einmal pro Woche, am Waldspielplatz Raderbroich, in Bahnhofs- oder Schulnähe auch zweimal geleert. "Bei hohem Müllaufkommen, nach Stadt- oder Schützenfesten, sind wir auch häufiger im Einsatz." Für Kochs gibt es "sicher eine logische Begründung" für die aktuellen Auffälligkeiten, die er gestern nicht klären konnte, da der zuständige für ihn "überaus gewissenhafte Mitarbeiter" nicht im Einsatz war. Kochs, der sich uneingeschränkt vor seine 45 Mitarbeiter stellt, wendet sich auch an die Bürger: "Wenn jeder seinen Hausmüll ordnungsgemäß entsorgt und nicht immer wieder in städtische Abfalleimer stopft, dann kämen wir nicht in den Verdacht, die Stadt würde die Eimer nicht regelmäßig reinigen."