Kleinenbroich Brandschutz-Seminar: Im Notfall richtig reagieren

Kleinenbroich · Konzentriert richtet Horst Flemming den Feuerlöscher auf die zwei Meter hohe Stichflamme, die aus dem Brandsimulator hochschnellt. Bereits nach wenigen Augenblicken ist die Flamme erloschen. "Gut, dass wir den Umgang mit den Feuerlöschern erlernen. Im Notfall ist es dafür zu spät", sagt der 66-Jährige, nach der erfolgreichen Löschung.

 Trainieren für den Ernstfall (vorne v.l.): Helmut Beneke, Stefan Putterer, Inge Schulz und Otti Bücker mit Referent Maik Walraffen beim Löschvorgang.

Trainieren für den Ernstfall (vorne v.l.): Helmut Beneke, Stefan Putterer, Inge Schulz und Otti Bücker mit Referent Maik Walraffen beim Löschvorgang.

Foto: Berns

Im Rahmen eines Brandschutz-Seminares, bei dem Experte Maik Wallrafen, von der Firma Adams-Brandschutz, Tipps zum Verhalten in Gefahrensituationen gab, durfte sich Flemming einmal selber am CO2-Löscher probieren. Er ist einer von 120 Interessierten, die gestern zum Info-Frühstück des Vereins "Sport ältere Generation" (SÄG) gekommen waren, um sich vom Brandschutz-Experten einweisen zu lassen — schließlich können seine Tipps im Ernstfall Leben retten.

Maik Wallrafen ist seit 20 Jahren Brandschutz-Experte und stellt bei vielen Einsätzen fehlende Aufklärung fest. "Ich bemerke immer wieder Unwissenheit, wenn es um die richtige Reaktion bei Bränden geht. Um dem vorzubeugen, vermitteln wir beispielsweise den richtigen Umgang mit dem Feuerlöscher", erklärt der 43-Jährige. Ein solider Feuerlöscher sei bereits ab 50 Euro zu haben, informiert Wallrafen. Zudem sollte der Feuerlöscher regelmäßig gewartet und nach 25 Jahren durch ein neues Exemplar ersetzt werden. Um ihn schnell zur Hand zu haben, sollte der Löscher auf jeden Fall gut sichtbar platziert sein. "Viele Menschen vergessen, wie schwierig es ist, in einer Paniksituation die richtigen Schritte einzuleiten. Man sollte seine Kenntnisse darum regelmäßig auffrischen. Auch ich werde mir jetzt einen Feuerlöscher zulegen", versicherte Vereinsvorsitzende Inge Schulz bei ihrer Begrüßung.

Während des zweistündigen Vortrags stellte Wallrafen drei verschiedene Exemplare vor: den Pulverlöscher, den Wasserlöscher und den neuartigen CO2-Löscher, der dem Feuer den Sauerstoff entzieht und besonders schonend für elektronische Geräte ist. Von im Supermarkt erhältlichen "Lösch-Sprays" mit Spezial-Gels rät er hingegen strikt ab, da deren Funktionalität nicht gewährleistet sei.

Ebenso wichtig wie ein funktionstüchtiger Feuerlöscher, sind Rauchmelder. Doch auch bei den "kleinen Lebensrettern" sind einige Dinge zu beachten: "Wichtig ist, sofort die Batterie auszutauschen. Die vorinstallierte Batterie ist nur für Testzwecke geeignet. Sein Appell: "Man sollte zudem in jedem Raum des Hauses einen Rauchmelder in der Mitte der Decke platzieren." Wallrafen rät, beim Kauf des Rauchmelders nicht am Preis zu sparen: "Schließlich geht es hier um ihre Sicherheit."

(RP)
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