Korschenbroich "Blaulichtbande" mit Eifer dabei

Korschenbroich · Als eine der ersten Kommunen nutzt die Stadt die Möglichkeit, Mädchen und Jungs ab sechs Jahren die Arbeit von Feuerwehrleuten nahezubringen.

Alle zwei Wochen gibt es für die Kinder der Blaulichtbande etwas Neues zu erleben.

Foto: Feuerwehr Korschenbroich

Auf diese Kinder ist im Notfall Verlass: Sie wissen, wie man Verbände anlegt, den Notruf betätigt, ein Feuer löscht, ja, sie können sogar funken. Sie üben das Aufrollen von Feuerwehrschläuchen, wissen, was in der Einsatzzentrale passiert und wie Wiederbelebung funktioniert. Und außerdem haben sie viel Spaß. Die Kinderfeuerwehr Korschenbroich schreibt eine echte Erfolgsgeschichte. Wenn es so weitergeht, brauchen sich die Korschenbroicher um Nachwuchs bei der Freiwilligen Feuerwehr keine Sorgen zu machen.

Dabei ist es noch gar nicht so lange möglich, überhaupt eine Kinderfeuerwehr zu gründen. Erst seit einer Gesetzesänderung 2015 gibt es diese Option. Korschenbroich gehört zu den wenigen Städten, in denen seither ein solches Angebot für die Altersgruppe der Sechs- bis Zwölfjährigen im Feuerwehrbereich ins Leben gerufen wurde. "Die Kinder sollen spielerisch an Brandschutzerziehung und Unfallverhütung herangeführt werden", erklärt Andreas Pradella von der Freiwilligen Feuerwehr Korschenbroich die Zielsetzung der Kinderfeuerwehr.

Der Start war im Sommer 2017 mit acht bis zehn Teilnehmern, meist Kinder von Eltern, die selbst in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv sind. Da ist die Begeisterung sozusagen erblich. "Emily wollte immer mitkommen", sagt Claudius Weber, Vater einer Tochter und Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr. Jetzt ist die Sechsjährige Feuer und Flamme für die Kinderfeuerwehr. Dass es Spaß macht, in der Blaulichtbande zu sein, sprach sich schnell herum und heute sind alle zwanzig Plätze besetzt, es gibt sogar eine Warteliste.

"Das Angebot ist sehr aufwendig, wird aber wirklich sehr gut angenommen", sagt Pradella. Vier Betreuer, alle mit pädagogischem Hintergrund, kümmern sich während der zweiwöchentlichen Übungsabende im Liedberger Gerätehaus um die Kinder. Kindgerecht werden die Inhalte aufbereitet. Die Einführung in die Erste Hilfe ist natürlich eine wichtige Sache. Aber hinterher mit Verbänden um Kopf, Hand oder Arm eindrucksvoll auszusehen, ist für die Kinder immer auch ein Spaß, wie Fotos von lachenden Kindern auf der Facebookseite der "Blaulichtbande" der Feuerwehr Korschenbroich überzeugend dokumentieren.

Mit der Kinderfeuerwehr ist es den freiwilligen Brandschützern in Korschenbroich gelungen, ihre erfolgreiche Jugendarbeit in noch jüngerem Alter einsetzen zu lassen. Wenn die Kinder weiter von der Arbeit der Feuerwehr begeistert sind, können sie in die Jugendfeuerwehr wechseln, die zurzeit etwa 60 Nachwuchsretter umfasst. Die Jugend wiederum stellt die Zukunft der Freiwilligen Feuerwehr Korschenbroich sicher, bei der aktuell 220 Mitglieder im aktiven Einsatz sind.

"Wir haben kein Nachwuchsproblem, aber wir nehmen trotzdem immer gerne junge Leute auf", betont Pradella. Eng kann es irgendwann bei jenen werden, die tagsüber einsetzbar sind. "Wir merken, dass es bei der Tagesverfügbarkeit schwieriger wird", sagt der Korschenbroicher Feuerwehrsprecher. Nicht jeder arbeitet schließlich vor Ort und kann seine Arbeitsstelle tagsüber verlassen.

(NGZ)