Korschenbroich Bilderwelten in der Niederrhein-Klinik

Korschenbroich · Angelika Darius und Rüdiger Phillips zeigen ihre Werke in einer Gemeinschaftsausstellung.

 Kunstausstellung in der Niederrheinklinik: Rüdiger Philipps und Angelika Darius.

Kunstausstellung in der Niederrheinklinik: Rüdiger Philipps und Angelika Darius.

Foto: Detlef Illgner

Es ist keine gewöhnliche Gemeinschaftsausstellung, die noch bis zum 4. Juni im Foyer der Niederrhein-Klinik zu sehen ist: An vielen der Bilder haben Angelika Darius und Rüdiger Philipps (68) gemeinsam gearbeitet. Das Künstler-Duo hatte sich über die Musik kennengelernt, ihre erste große gemeinsame Leidenschaft. Er wohnt in Korschenbroich und hat in Viersen als Sozialpädagoge gearbeitet, sie lebt in Viersen und arbeitet in Korschenbroich als Grundschullehrerin.

Rüdiger Phillips, der vier Semester an der Düsseldorfer Kunstakademie studiert hat und Angelika Darius legen sich nicht auf bestimmte Themen fest. Tendenziell sind aktuell Städte-Impressionen bei ihnen angesagt, wobei die Architektur schemenhaft bleibt. Rüdiger Philipps, der in der Vergangenheit so manche surreale Bildwelt schuf, hat vor, künftig wieder mehr figürlich zu malen. Die Menschen, die jetzt auf den Bildern zu erkennen sind, bestehen im Wesentlichen aus Umrissen. Es sind bisweilen sehr bizarre Wesen. Ein Beispiel dafür ist die Arbeit "Flirten mit der Vogelscheuche". Es ist eine sehr experimentelle, freie Malerei, die jetzt in der Niederrhein-Klinik zu sehen ist. Die Bilder sind sehr unterschiedlich. Aber es gibt auch Gemeinsamkeiten: Fast alle Werke lassen erkennen, dass sie das Ergebnis eines sehr heftigen Schaffensprozesses sind. Neben Acrylfarben kommen auch andere Materialien zum Einsatz wie Rost oder Kreide. Typisch ist auch die Vielschichtigkeit und gelegentlich auch die Aufbrüche, die den Bildern auf dezente Weise den Charme des Morbiden verleihen. Angelika Darius, die die Farbe Rot besonders liebt, schuf "Kompositionen in Rot", total ungegenständliche Kunst. Etliche Bilder weisen Farbflächen auf, annähernd geometrisch zwar, aber nicht wie mit dem Lineal gezogen. Manche Finesse mag nicht auf den ersten Blick erkennbar sein, wie der Auftrag von Goldbronze oder der changierende Effekt je nach Lichteinwirkung. Erstaunlich: Bei manchen Bildern können die Akteure gar nicht mehr sagen, wer jetzt was gemalt hat. Die Zusammenarbeit klappt auf jeden Fall reibungslos. Die Ausstellung in der Niederrhein-Klinik, Regentenstraße 22 in Korschenbroich, ist bis einschließlich 4. Juni tagsüber zu sehen.

(barni)
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