Korschenbroich Bauunternehmer Feiter ist nun Ruheständler

Korschenbroich · Vor knapp 37 Jahren machte sich Peter Feiter selbstständig. Aus Altersgründen hat er den Betrieb Am Waldfriedhof jetzt geschlossen.

 Nun im Ruhestand: Nach 37 Jahren hat Peter Feier sein Bauunternehmen in Korschenbroich aus Altersgründen geschlossen.

Nun im Ruhestand: Nach 37 Jahren hat Peter Feier sein Bauunternehmen in Korschenbroich aus Altersgründen geschlossen.

Foto: Detlef Ilgner

Ein bisschen Wehmut ist schon dabei. Das gesteht Bauunternehmer Peter Feiter freimütig ein. Nach knapp 37 Jahren hat er seinen Betrieb Am Waldfriedhof punktgenau zum Jahresende geschlossen. Hier arbeitete er einst mit sechs Mitarbeitern zusammen, deren Zahl er zum Betriebsende hin abbaute.

Ehefrau Marita kümmerte sich um die Büroarbeit - bis zu ihrem Tod im Jahr 2015. "Sie hat diese Arbeit immer von mir ferngehalten", sagt Feiter anerkennend und dankbar über das Geschick seiner Frau. Der 63-Jährige bekennt, dass die Entscheidung, den Betrieb zum jetzigen Zeitpunkt zu schließen, auch mit dem Tod seiner Frau zu tun hatte: "Die Aufgaben wurden einfach mehr".

Gerätschaften und Lagerplatz sind bereits verkauft. Doch der Ruheständler weiß auch, was er mit seinem Mehr an Zeit anfangen wird. "Ich werde jetzt öfter mit dem Rad fahren. Das konnte ich früher nur am Wochenende. Ich muss mich um den Garten kümmern. Inzwischen macht das sogar Spaß - früher hat das meine Frau gemacht. Und ich werde öfter verreisen", erzählt er. Sein erklärtes Lieblingsziel ist Südtirol, wo er gerne wandert und mit dem Fahrrad fährt.

Seit 31 Jahren wohnt der Geschäftsmann in der Gilleshütte. Die Bauweise ist hell und offen. "Das hat meine Frau mit geplant", sagt er versonnen. Der Ur-Korschenbroicher ist fest eingebunden ins Schützenwesen. Davon kündigt im Treppenbereich eine kindsgroße Marionette im grünen Rock der Schützen - ein Geschenk der Schützenfreunde. 1991 war Feiter Schützenkönig, die Bruderschaft hat er ebenso als Hauptmann vertreten. Nun ist er nach eigener Definition "nur noch einfacher Schütze".

Feiter war über das Maurerhandwerk zum Unternehmer geworden. Gelernt hat er bei Radke in Kleinenbroich. 1978 erhielt er den Meisterbrief, am 1. April 1981 machte er sich schließlich selbstständig. "Ich habe den Betrieb selbst aufgebaut und nicht geerbt. Dabei hatte ich viel Glück, da ich für die Bolten Brauerei vieles arbeiten konnte", erzählt er.

Weitere wichtige Kunden waren Grambusch Grundbesitz und das Architekturbüro Hans Tiefes. Feiters Schwerpunkt lag in den vergangenen Jahrzehnten mit Ein- und Mehrfamilienhäusern auf dem Wohnungsbau. Er hat den Rohbau hochgezogen und dann das Feld anderen Gewerken überlassen. Zu den großen Bauvorhaben zählen zwei Sieben-Familienhäuser mit Tiefgarage im Herzbroicher Weg.

"In 80 Prozent der Fälle habe ich mit dem Architekten Tiefes gebaut. Der macht sehr gute Pläne", sagt Feiter in Gedanken an eine gute Zusammenarbeit. Gefallen hat ihm auch Tiefes' Sinn für interessante und ungewöhnliche Lösungen. Insgesamt zieht der Unternehmer eine sehr positive Bilanz.

Mit Blick auf die Bauherren stellt er rückblickend fest: "Ich habe sehr viele Menschen kennengelernt, die zu ihrem Wort stehen. Das hat mir immer gefallen. Da waren auch einige, bei denen noch ein Handschlag zählte. Doch da hat sich inzwischen einiges geändert. Heute wird mehr mit Verträgen gearbeitet."

(NGZ)
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