Korschenbroich Bauern wehren sich gegen Landverlust

Korschenbroich · Wolfgang Wappenschmidt, Vorsitzender der Kreisbauernschaft, ist besorgt. Tag für Tag gehen deutschen Bauern bis zu 130 Hektar Landwirtschaftsfläche durch den Bau von Siedlungen oder Verkehrsmaßnahmen verloren. In NRW schrumpfen die Flächen täglich um etwa 15 Hektar.

"Der Boden wird in hohem Maße verbraucht", kritisiert Wappenschmidt. Bundesweit stehen heute weniger als 50 Prozent der Gesamtfläche für die Erzeugung von Lebensmitteln und nachwachsenden Rohstoffen zur Verfügung. "Und sind die Flächen einmal überbaut, fallen sie als landwirtschaftliche Nutzfläche weg", warnt er.

Eine gefährliche Entwicklung, wie er meint. Denn der Bedarf nach Lebensmitteln sei durch eine wachsende Weltbevölkerung gestiegen. Außerdem seien Biokraftstoffe und Bioenergie aus Getreide, Mais und Raps erforderlich, um die gesteckten Ziele beim Klimawandel zu erreichen.

Weiteres Problem: "Landwirte können Flächen verlieren, wenn ein Träger eines Bauvorhabens eine Ausgleichsfläche mit Naturschutzmaßnahmen zur Kompensation des Eingriffs bereitstellen muss", erläutert Wappenschmidt. Er rät betroffenen Bauern, Kompensationsmaßnahmen der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft wahrzunehmen.

Mit dem produktionsintegrierten Kompensations-Flächenmanagement bleiben landwirtschaftliche Nutzfläche und Einkommen erhalten, indem vertraglich vereinbarte Maßnahmen in den landwirtschaftlichen Betrieb integriert werden und die Landwirte eine Vergütung erhalten.

(RP)
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