Korschenbroich Bahnhof: Skepsis bei Bürgerforum

Korschenbroich · Auch bei der zweiten Informations-Veranstaltung für den Bahnhofsausbau in Korschenbroich und Kleinenbroich gab es Kritik – aber auch Lob für Verwaltung und Planer. Bürgermeister Dick sprach von einem "Quantensprung".

Korschenbroich: Bahnhof: Skepsis bei Bürgerforum
Foto: Berns, Lothar

Dass es bei den Bahnhöfen in Kleinenbroich und Korschenbroich bereits 2013 zu Veränderungen kommt, ist für Heinz Josef Dick "ein Glücksmoment". Wie der Bürgermeister jetzt bei einem Info-Abend in der Feuerwache erklärte, "sind wir froh, dass wir überhaupt die Außenbahnsteige bekommen. Die Bahn wird nicht eine müde Mark mehr bezahlen". Die Bahnhöfe würden bereits durch die neuen Außenbahnsteige "einen Quantensprung" machen, zeigte sich Dick überzeugt. Eher skeptisch präsentierten sich bei dem Treffen Mitglieder des Bürgerforums Kleinenbroich.

 Die Bahnhöfe in Korschenbroich (oben) und Kleinenbroich (unten) werden saniert und barrierefrei ausgebaut.

Die Bahnhöfe in Korschenbroich (oben) und Kleinenbroich (unten) werden saniert und barrierefrei ausgebaut.

Foto: Lothar Berns

"Die Bahn wird nicht mehr zahlen"

Gleichwohl gab es auch Zustimmung: Andreas Herzog jedenfalls zollte dem Bürgermeister und der Verwaltung sein "Lob, dass Sie so beharrlich an der Sache dran geblieben sind". Er selbst hätte dies angesichts der finanziellen Situation der Stadt "kaum für möglich gehalten". Stadtplaner Johannes Klee warb um Verständnis: "Die Einwände verstehe ich, aber wir können diese Dinge unter den gegebenen Umständen nicht lösen", hielt er jenen entgegen, die sich in Sachen Barrierefreiheit mehr gewünscht hätten.

Die anstehende Etappe nehmen Stadt und Bahn arbeitsteilig in Angriff: Während die Bahn die Zugänge zu den Bahnsteigen mit zwei (Kleinenbroich) und drei Treppen (Korschenbroich) sowie jeweils zwei Rampen ausstatten wird, ist die Stadt für die Gestaltung des Außengeländes zuständig. "Die Außenbahnsteige werden bei laufendem Betrieb gebaut. Erst dann erfolgt der Rückbau der Mittelbahnsteige", erläuterte Fachbereichsleiter Georg Onkelbach. Gelöst wird das für Behinderte, Senioren oder auch Familien mit Kinderwagen existierende Problem des Zugangs zum Bahnsteig. Das Einsteigen wird nach wie vor nicht ohne Komplikationen vonstatten gehen, denn "die Züge sind 20 Zentimeter höher", so Heinz Josef Dick.

Wünschenswert für viele Bürger wäre eine Videoüberwachung: Dies sowohl mit Blick auf die abgestellten Fahrräder als auch hinsichtlich Graffiti-Schmierereien. "Die Bahn baut das nicht", kommentierte der Verwaltungschef die Wünsche. Säuberungsmaßnahmen werden hier auch künftig vorrangig Sache der Stadt bleiben. "Die Bahn reinigt nur, wenn sie aufgefordert wird", sagte Willi Ortmann vom Bürgerforum. Tiefbauamtsleiter Christoph Herchner mochte nicht rundweg widersprechen: "Zweimal im Jahr macht die Bahn es doch." Heinz Josef Dick jedenfalls ist überzeugt, dass es sich bei den Umgestaltungen um den ersten wichtigen Schritt handelt: "Alles andere wird sukzessive zu ergänzen sein." Der Bürgermeister hofft, dass die Bahnhöfe "später einmal Schmuckstücke sein werden".

(RP)
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