Korschenbroich Aufrüsten für den Winter

Korschenbroich · Die Salzlager sind prall gefüllt: Die Gemeinde Jüchen hat 225 Tonnen Salz im Bauhof gebunkert, in Korschenbroich lagern 250 Tonnen. Beide wollen Lieferengpässen vorbeugen. Das Streugut ist aber nicht unbegrenzt haltbar.

 Der Bauhof der Gemeinde Jüchen ist mit 225 Tonnen Streusalz prall gefüllt. Jetzt sollen auch mehr Mitarbeiter für den Winterdienst her.

Der Bauhof der Gemeinde Jüchen ist mit 225 Tonnen Streusalz prall gefüllt. Jetzt sollen auch mehr Mitarbeiter für den Winterdienst her.

Foto: Baum

Jüchen/Korschenbroich Wenn Bürgermeister Harald Zillikens in den Bauhof der Gemeinde Jüchen blickt, dann ist er zufrieden. Der Winter kann kommen. Berge von Streusalz hat die Gemeinde im Bauhof gebunkert, um Eis und Schnee auf Straßen und Gehwegen schmelzen zu lassen. 225 Tonnen hat Jüchen gehortet, wesentlich mehr noch als im vergangenen Jahr.

Damals hatte es erhebliche Probleme gegeben. "Wir haben die Lagerkapazität deutlich erhöht, um Lieferengpässen vorzubeugen", sagt Zillikens. Und auch die Stadt Korschenbroich hat das weiße Streugut bergeweise eingelagert. Rund 250 Tonnen Salz und weitere 80 Tonnen Split lagern im Salzsilo der Stadt und in der angemieteten Halle an der Mühlenstraße.

Beide Kommunen haben ihren Winterdienst ausgeweitet. Grund sind die Erfahrungen aus den beiden vergangenen, harten Wintern. Vor zwei Jahren war es sogar zu massiven Lieferengpässen gekommen. "Wir wollen besser gewappnet sein", sagt Jüchens Bürgermeister Zillikens. Deshalb plant die Gemeindeverwaltung, das Personal sowohl für die Streuwagen auf der Straße und als auch auf den Gehwegen zu verstärken. Eine entsprechende Änderung der Gebühren- und Winterdienstsatzung geht am kommenden Donnerstag in den Hauptausschuss der Gemeinde. Acht statt fünf Mitarbeiter sollen künftig für den Winterdienst zuständig sein, die Kosten steigen um rund 3000 Euro.

Auch Korschenbroich hat sein Personal seit dem 1. November in Alarmbereitschaft versetzt. Je nach Lage des Wetterberichts wird eine Rufbereitschaft eingerichtet. Wenn ein Kontrollfahrer nachts um 3 Uhr Glätte feststellt, werden die Kollegen sofort alarmiert. In der laufenden Saison wurde die Rufbereitschaft allerdings noch nicht eingerichtet. Bislang war es dafür schlicht zu mild.

Der Winterdienst ist für Kommunen aber immer auch eine Art Glücksspiel. Denn das Streusalz ist je nach Lagerung nicht unbegrenzt haltbar. Salz zieht nämlich Feuchtigkeit an, und wenn es verklumpt, wirkt es mitunter nicht mehr so zuverlässig. "Wir können das Streugut nicht unbegrenzt lagern und dann noch einsetzen", sagt Zillikens. Dennoch muss die Gemeinde gerüstet sein. Weil Jüchen nach den Erfahrungen des vergangenen Winters kein Risiko eingehen will, ist der Bauhof als Salzlager eben voll.

In Korschenbroich wird das Salz in einem Holzsilo gelagert, das nach Auskunft Dahlmanns' kaum Feuchtigkeit ans Salz lässt. "Ab der zweiten Winterhälfte werden wir deshalb auch erst mal das Salz aus der Halle verbrauchen", erklärt Dahlmanns. Die Stadt hat die Halle an der Mühlenstraße für dieses Jahr angemietet, bis eine neue Lagerstätte für den Winterdienst in Kleinenbroich fertiggestellt ist.

Auch wenn die Kommunen aufgerüstet haben für den Winter findet Karl-Heinz Dahlmanns: "Von mir aus kann das Wetter bis Weihnachten so bleiben."

(RP/rl)
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