Korschenbroich Anwohner gegen Lagerhalle

Korschenbroich · In großer Sorge sind die Anwohner der Fragenhütte: Sie fürchten, dass die Stadt in ihrer Nachbarschaft eine weitere Gewerbeansiedlung genehmigt. "Damit würde der Schulweg zu einer Gefahr", sagt Raimund Steigels.

 Anwohner der Fragenhütte in Korschenbroich: Sie sagen "Nein" zu einer geplanten Lagerhalle mit Anlieferverkehr. "Dafür ist die Straße nicht ausgelegt", ist ihre einhellige Meinung.

Anwohner der Fragenhütte in Korschenbroich: Sie sagen "Nein" zu einer geplanten Lagerhalle mit Anlieferverkehr. "Dafür ist die Straße nicht ausgelegt", ist ihre einhellige Meinung.

Foto: Lothar Berns

Die Anwohner der Fragenhütte in Korschenbroich sind sich einig: "Wir wollen keine weitere Gewerbeansiedlung in unserer direkten Nachbarschaft." Und dass es ihnen mit dem Protest gegen eine geplante Lagerhalle ernst ist, unterstrichen sie durch ihre Anwesenheit im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Denkmalschutz. Mehr als 20 Anlieger waren zur vorgeschalteten Bürgerfragestunde am Donnerstagabend in den Schulungsraum der Feuerwache gekommen. "Die Fragenhütte ist nicht als Gewerbegebiet ausgelegt und aufgrund ihrer Beschaffenheit dafür auch völlig ungeeignet", ergriff Raimund Steigels das Wort. Dabei hatte er speziell die Sicherheit der Grundschüler im Blick: "Es existiert kein Bürgersteig. Der Schulweg der Grundschulkinder führt zur Bushaltestelle über diese Straße." Weiter teilte er den Ausschuss-Mitgliedern mit: "Bei einer Straßenbreite von knapp vier Metern ist hier bei einer weiteren gewerblichen Nutzung ein erhebliches Gefahrenpotenzial vorhanden." Mit Unbehagen skizzierte er einen möglichen Schulweg-Unfall mit einem 7,5-Tonner. "Das möchte ich nicht zu verantworten haben."

Die Ausschuss-Mitglieder, die im nicht-öffentlichen Sitzungsteil über eine Bebauungsplanänderung zugunsten einer Gewerbeansiedlung in der Fragenhütte entscheiden sollten, wurden von Raimund Steigels auch auf den Ernstfall mit einem Rettungswagen hingewiesen: "Bereits jetzt kommt es durch Anlieferungen in den bestehenden Betrieben oft zu erheblichen Behinderungen in der Zufahrtsmöglichkeit. Insbesondere für Rettungsfahrzeuge ist in diesen Fällen mit erheblichen Problemen zu rechnen." Allerdings betonte Steigels auch, um Missverständnissen vorzubeugen: "Zu dem neu angesiedelten Gewerbebetrieb Stoffel pflegen wir ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis."

Durch die vorgesehene Nutzung der beantragten Halle eines externen Produktionsunternehmen fürchten die Anlieger der Fragenhütte nun eine erhebliche Beeinträchtigung: Der Horror vor dem Anlieferverkehr veranlasste die Bürger auch zu einer spontanen Unterschriftenaktion. Die Liste mit mehr als 40 Namen überreichte Raimund Steigels dem Ausschuss-Vorsitzenden Heinz-Willi Türks. "Können Sie uns mehr zur Planung sagen und uns die Sorge nehmen?", fragte Raimund Steigels den Vorsitzenden. Eine konkrete Antwort von Türks gab's nicht. Er stellte lediglich fest: "Das Thema werden wir im nichtöffentlichen Teil behandeln."

Zum Ergebnis gab es gestern auch noch keine Antwort. Die Stadtverwaltung war auf Anfrage der Rheinischen Post zu keiner Stellungnahme bereit.

(RP/jco)
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