Korschenbroich Aktive Kita mit 130-jähriger Tradition

Korschenbroich · 2017 ist für die Kindertagesstätte St. Katharina Glehn ein besonderes Jahr: Sie erinnert an die lange Geschichte der Einrichtung. Zudem hat der Förderverein Extras wie den Natur- und Naschgarten ermöglicht, der heute eröffnet wird.

 Einige der Kita-Kinder sowie Kita-Leiterin Ursula Schwarz und Förderverein-Vorsitzender Klaus Seidelmann im neuen Natur- und Naschgarten des Kindergartens.

Einige der Kita-Kinder sowie Kita-Leiterin Ursula Schwarz und Förderverein-Vorsitzender Klaus Seidelmann im neuen Natur- und Naschgarten des Kindergartens.

Foto: L. berns

Für die sechs bis zehn Jahre alten Kinder dürfte es eine fast endlose Zeitspanne sein. Die Kindertagesstätte St. Katharina Glehn wird 130 Jahre alt. "1887 fiel in eine Zeit des Umbruchs, die Frauen wurden selbständiger, und die 1970 geborene spätere Ärztin Maria Montessori machte sich stark für Pädagogik", erläutert Ursula Schwarz, die seit 30 Jahren Leiterin der Kita ist. Im Dorf gab es damals ein Krankenhaus (heute Domizil des Technologiezentrums), das von dem Orden "Arme Dienstmägde Jesu Christi" geleitet wurde. Die Schwestern hatten 1867 den Antrag gestellt für eine "Kinderverwahrschule" - doch erst 20 Jahre später, am 12. April 1887, war Eröffnung unter Leitung von Schwester Narzissa. Die Adresse wechselte öfters - erst war die Kinderverwahrschule in der Alten Schule neben dem Kloster, später an der Kirchstraße oder dort, wo jetzt das "Himmlische Café" ist. In der Zeit der Nationalsozialisten wurde die Einrichtung geschlossen. Ein eigenes Kita-Gebäude eröffnete 1956 an der Schloss-Dyck-Straße. 1996 war Einsegnung des Kindergartens an der Elisabethstraße.

Schon zum Martinsfest hatten die rund 70 Kinder mit den Festlichkeiten zum runden Geburtstag begonnen und Laternen im alten Stil gebastelt. Die Kita-Leiterin erklärt: "Wir werden in den kommenden Monaten die Besonderheiten der damaligen Zeit aufarbeiten und auch, wie es zu Zeiten der Eltern und Großeltern war." Karneval steigt ein Maskenball. Für den 6. Mai ist ein großes Familienfest auf dem Kita-Gelände und der angrenzenden Pferdewiese in Vorbereitung - mit spannenden Aktivitäten auszur Gründungszeit. "Einzelheiten werden noch nicht verraten", sagt Ursula Schwarz. Sie wünscht sich die Kita weiterhin so, wie sie jetzt ist. "Ich habe ein super tolles Team mit immens großem Einsatz, und es gibt großartige Hilfe und ehrenamtliche Unterstützung."

Die Kita kann auf erhebliche Unterstützung durch Eltern und Förderer zählen - etwa als 2009 der Förderverein "Eltern mit Herz" mit der Vorsitzenden Anja Taube gegründet wurde. Der Verein finanzierte fünf Jahre lang jährlich 16.000 Euro, um den Fortbestand der vierten Kita-Gruppe zu ermöglichen. Seit 2014 übernimmt die Stadt den Träger-Anteil. "Der Verein hatte sein Ziel erreicht und sich deshalb aufgelöst", erklärt Klaus Seidelmann (48), Vorsitzender des 2015 gegründeten Fördervereins "Gemeinsam stark", der sich neue Ziele gesetzt hat. "Wir unterstützen die frühkindliche Pädagogik und die Bildungsarbeit." So gibt es Patenschaften mit sechs Flüchtlingsfamilien oder ab März die Anmietung eines mit Material voll ausgestatteten Busses ("Werkibus"), in dem sich Kinder künstlerisch oder handwerklich betätigen können.

Ein weiteres Projekt ist der vom Förderverein mit viel Manpower und zahlreichen Sponsoren realisierte "Natur- und Naschgartens". Heute um 16 Uhr wird Diakon Rainer Bernet dem Garten den Segen geben - mit dabei sind unter anderem Bürgermeister Marc Venten, Brigitte Bienioschek vom Kita-Träger und Vertreter von Sponsoren.

(NGZ)
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