Korschenbroich Abwassergebühren steigen

Korschenbroich · Ab nächstem Jahr müssen die Korschenbroicher höhere Abwassergebühren zahlen. Probleme zeichnen sich bei den Friedhofsgebühren ab. Denn derzeit sterben weniger Korschenbroicher als kalkuliert.

Drei Jahre lang war der Pegel der Abwassergebühren stabil. Nächstes Jahr soll er leicht steigen. Das hat der Betriebsausschuss gestern Abend dem Korschenbroicher Stadtrat einstimmig empfohlen. Der Rat muss den Beschluss noch absegnen. Doch angesichts der gestern bewiesenen trauten Einmütigkeit aller Fraktionen ist kaum mit einen Nein zu rechnen. Höhere Gebühren sind nicht erfreulich, aber auch nicht zu vermeiden, war sich die Runde einig.

Die Kosten für die Abwasserbeseitigung müssen nun mal gedeckt werden; und sie fallen im kommenden Jahr in einigen Bereichen höher aus als 2008. So rechnet der städtische Abwasserbetrieb mit gut 762 000 Euro Mehrausgaben unter anderem für die Sanierung von Rohren (600 000 Euro), für zwei neue Auszubildende und eine neue Teilzeitkraft (33 000 Euro) sowie für höhere Energiepreise und höhere Beiträge an Wasserverbände.

Wird auch der Friedhof teurer?

Womöglich drohen den Korschenbroichern in nicht allzu ferner Zeit auch steigende Friedhofsgebühren. Denn in diesem Jahr, so teilte Georg Onkelbach, Chef des Stadtpflege-Betriebs den verblüfften Politikern mit, sind bislang weniger Korschenbroicher gestorben und bestattet worden als kalkuliert. „Und das wirkt sich auch auf den Gebührenhaushalt aus“, meinte Onkelbach. Und schob Zahlen nach: Im vorigen Jahr wurden 272 Bürger bestattet, für dieses Jahr kalkulierte der Betrieb mit 270 – doch bis dato sind nur 253 Menschen zu Grabe getragen worden. Nicht nur das bringt weniger Einnahmen in den Gebührenhaushalt. Dass immer mehr Menschen in Urnen beigesetzt und die Friedhofskapellen seltener genutzt werden, macht sich negativ auf der Einnahmenseite der Gebührenkalkulation bemerkbar. Definitive Aussagen oder gar einen Entwurf einer Gebührenkalkulation mochte Onkelbach gestern nicht präsentieren. Der Betrieb will erst einmal abwarten, wie sich die Zahl der Bestattungen bis Jahresende entwickelt. Dann will man auf der Grundlage sicherer Zahlen eine Rechnung aufmachen. Die soll möglichst im Februar vorliegen, damit der Rat in seiner Sitzung am 2. April darüber entscheiden kann.

Und noch eine Nachricht hatte Onkelbach zu verkünden. Die Korschenbroicher werden bei Begräbnissen Sargträger künftig mit Hilfe von Bestattern gewinnen müssen. „Wir haben aktuell vier Träger“, erklärte Onkelbach, „das heißt, es fehlen bei jeder Bestattung zwei.“ Ein Mangel, dem die Stadt sowohl mit Inseraten oder mit Hilfe von Zeitarbeitsfirmen zu beheben versucht habe. Vergebens. „Wir finden niemanden“, sagt Onkelbach. Die Konsequenz: „Wir können das in Zukunft nicht mehr anbieten.“ Das heißt: Trauernde müssen Sargträger bei den Bestattern bestellen.

(RP)
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