Glehn 51 neue Wagen für die Polizei

Glehn · Das Glehner Unternehmen Baumeister und Trabandt stattet neue Befehlskraftwagen für die Bereitschaftspolizeien der Länder aus. Sie werden bei Großeinsätzen wie Demonstrationen und Castortransporten zum Einsatz kommen.

 Für die Bereitschaftspolizei werden beim Auto-Umrüster Baumeister und Trabandt 51 Fahrzeuge ausstaffiert: Wolfgang Lohmann (l.) vom Bundesinnenministerium und Firmenchef Paul Baumeister bereiten die Autoübergabe vor.

Für die Bereitschaftspolizei werden beim Auto-Umrüster Baumeister und Trabandt 51 Fahrzeuge ausstaffiert: Wolfgang Lohmann (l.) vom Bundesinnenministerium und Firmenchef Paul Baumeister bereiten die Autoübergabe vor.

Foto: I. Raupold

Bereitschaftspolizisten aus Bayern, Sachsen und sogar des Bundes eilten gestern in die Stadt Korschenbroich. Ihr Ziel war die Firma Baumeister und Trabandt in Glehn. Die Beamten mussten jedoch kein Verbrechen aufklären und keine spontane Demonstration auflösen. Stattdessen bekamen sie Einweisungen in die 51 neuen Wagen, die vom Bundesinnenministerium für die Bereitschaftspolizei in den Ländern angeschafft werden. Die sogenannten "Leichten Befehlskraftwagen" sind eine Art mobile Wache und dienen der Polizei bei Großeinsätzen wie Demos und Fußballspielen als Einsatzleitzentrale, um die Beamten zu koordinieren und schnell auf Situationen reagieren zu können.

Digitalfunk ersetzt Analogfunk

"Im Einsatz ist dieser Wagen eines der wichtigsten Fahrzeuge", sagt Hugo Aumüller. Der Polizist aus Bayern leitete die bundesweite Arbeitsgruppe, die sich Gedanken um die Ausrüstung der Wagen machte. Da die Vorgängermodelle alle noch mit analogem Funk ausgestattet sind, war die Technik das Wichtigste. "Die neuen Fahrzeuge haben alle Digitalfunk. Da aber noch nicht in allen Ländern umgerüstet wurde, ist auch Analogfunk mit an Bord", erklärt Manfred Zotzmann. Der technische Leiter der Firma Baumeister und Trabandt musste bei der Entwicklung der Wagen einiges berücksichtigen. "Sie durften maximal 3,5 Tonnen wiegen. Da musste auf das ein oder andere Detail wie beispielsweise eine Markise verzichtet werden", sagt er.

"Ich war in den 80ern beim Bundesgrenzschutz. Im Vergleich zu damals ist dieser Wagen ein echter Quantensprung", schwärmt Wolfgang Lohmann. Der Inspekteur der Bereitschaftspolizeien der Länder probierte den Befehlskraftwagen bei der Einweisung direkt aus. Bei Einsätzen wie zum Beispiel einem Castortransport können er und seine Kollegen künftig den Einsatz besser koordinieren. Durch moderne Funktechnik lassen sich Gespräche mit bestimmten Einheiten führen. Zudem dient eine Kamera dazu, das Geschehen zu beobachten und aufzuzeichnen. Für mögliche Gerichtsverfahren kann der Funkverkehr aufgezeichnet werden. Außerdem kann das aktuelle Fernsehprogramm verfolgt werden, um so an zusätzliche Informationen zu gelangen.

Dass ausgerechnet die Glehner Firma Baumeister und Trabandt den Auftrag des Bundesinnenministeriums bekam, ist längst keine Besonderheit mehr. Seit 30 Jahren rüstet das Unternehmen normale Fahrzeuge zu Einsatzwagen für die Polizei, die Feuerwehr, Hilfsdienste und das THW um und stattet sie mit moderner Technik aus. So verließen im vergangenen Jahr 66 Betreuungskombis für das Rote Kreuz, die Malteser, die Johanniter und den Arbeiter-Samariter-Bund die Hallen des Betriebes. Die 51 Fahrzeuge für die Polizei waren nun ein weiterer Großauftrag. Die ersten von ihnen rollen heute vom Hof.

(cli)
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