Korschenbroich 300 Bauwillige stehen auf der Warteliste

Korschenbroich · Die Stadt will wachsen: Die Vorbereitungen für drei Neubaugebiete in Korschenbroich, in Kleinenbroich und in Glehn beschäftigen die Verwaltung seit Monaten. Die größte Herausforderung sieht Bürgermeister Venten in der "Niers-Aue".

 Der neue Stadtteil wird von der Gilleshütte und der Korschenbroicher Straße eingegrenzt: Die künftige Zufahrt erfolgt über die L 31.

Der neue Stadtteil wird von der Gilleshütte und der Korschenbroicher Straße eingegrenzt: Die künftige Zufahrt erfolgt über die L 31.

Foto: 3D ARCHITEKTEN

Noch präsentiert sich die 19,6 Hektar große Freifläche zwischen der Korschenbroicher Straße und der Gilleshütte als triste Ackerfläche. Doch das soll sich schon ab Frühjahr 2017 ändern. "Verläuft alles nach Plan, werden die Erschließungsarbeiten in der Niers-Aue im Sommer starten, gebaut wird dann spätestens ab Frühjahr 2018", erklärte Georg Onkelbach gestern im Rahmen der Jahrespressekonferenz im Rathaus. Dabei zeigte sich der Technische Beigeordnete zuversichtlich, den mit der Politik abgestimmten Zeitplan umsetzen zu können.

 So könnte ab 2018 die Häuserfront zur L 31 aussehen: In sechs Wohnquartiere unterteilt ist eine vielfältige Optik von Reihenhäusern vorgesehen.

So könnte ab 2018 die Häuserfront zur L 31 aussehen: In sechs Wohnquartiere unterteilt ist eine vielfältige Optik von Reihenhäusern vorgesehen.

Foto: Marx

Nachdem der Bauausschuss den Erschließungsvertrag in der Vorwoche bei einer Gegenstimme von Berthold Tumbrink (Grüne) verabschiedet hatte, soll er am 17. Januar die nächste Hürde nehmen. Dann soll der Ausschuss für Stadtentwicklung und Planung über die Ergebnisse der Offenlage befinden. Mit gravierenden Einwänden von Bürgern, Verbänden und Kommunen rechnet Onkelbach nicht. Und so hat er schon jetzt die Ratssitzung am 31. Januar fest im Blick: "Ich hoffe, der Stadtrat kann dann den Bebauungsplan 'An der Niers-Aue' endlich beschließen."

Rechtskraft erlangt der Plan nach der offiziellen Bekanntmachung. "Parallel dazu verläuft auch das Umlegungsverfahren", so Onkelbach. Das heißt, jetzt wird die Fläche von der Verwaltung baureif gemacht. Aktuell gehören dem Investor, der Amand Projektentwicklungs GmbH, zwei Drittel und der Stadt ein Drittel der Grundfläche. "Wir können erst in die Vermarktung gehen, wenn die alten Flurstücke aufgeteilt werden", erklärt Onkelbach weiter und ergänzt: "Das gilt auch für den Investor. Noch weiß keiner, wo er über welches Grundstück verfügen kann." Damit steuerte der Beigeordnete im Beisein von Bürgermeister Venten und Stadtkämmerer Thomas Dückers erneut Gerüchten entgegen, dass sich Kaufinteressenten schon jetzt ihre Traumgrundstücke über den Architekten des Investors sichern könnten.

Onkelbachs Prognose: "Wir rechnen mit etwa 40 bis 50 Grundstücken, die wir als Stadt ab Frühjahr 2017 vermarkten können." Auch hierzu kann er noch keine Details sagen, "die gibt es aktuell noch nicht". Was es aber gibt, das ist eine lange Liste von Kauf- und Bauwilligen. "Aktuell stehen schon mehr als 300 Interessenten auf der Liste", freut sich Bürgermeister Marc Venten über das große Interesse an Korschenbroich als Wohnstadt. Die Namensliste hat der Verwaltungschef aber noch nicht ausgewertet. "Wir wissen nicht, ob es sich bei den Interessenten ausschließlich um Korschenbroicher Bürger handelt, die in der Niers-Aue bauen wollen." Das ist für Onkelbach auch völlig irrelevant. "Wir haben ganz klare Richtlinien für die Verwaltung", erinnert er an einen Ratsbeschluss aus dem Jahre 2006 und an ein entsprechendes Punkteverfahren. Hier werden Ort und Alter ebenso bewertet wie die Zahl der Kinder. Und selbst für eine Punktegleichheit gibt es eine Lösung: "Dann entscheidet das Los." Doch zunächst muss der Stadtrat am 31. Januar den Bebaungsplan auf den Weg bringen.

(NGZ)
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