Korschenbroich 150 Sternsinger gehen in Glehn von Tür zu Tür

Korschenbroich · Ein besonderer Zusammenhalt ist der Grund dafür, dass in Glehn die Zahl der Sternsinger von Jahr zu Jahr größer wird.

 Eine ansehnliche Zahl von Sternsingern wird wie 2017, als dieses Foto entstand, auch Anfang Januar 2018 in St. Pankratius ausgesendet.

Eine ansehnliche Zahl von Sternsingern wird wie 2017, als dieses Foto entstand, auch Anfang Januar 2018 in St. Pankratius ausgesendet.

Foto: St. Pankratius

Im Januar werden wie immer seit den 1970er Jahren die Sternsinger in Glehn und den umliegenden Dörfern zu den Menschen kommen, um ihnen den Segen für das neue Jahr zu bringen und um für notleidende Kinder weltweit zu sammeln. Im vergangenen Jahr kam im Glehner Gebiet dank großzügiger Spenden eine sensationelle Summe von mehr als 20 000 Euro zusammen.

Es werden diesmal mindestens 150 Kinder und Jugendliche sein, die voll Überzeugung und Freude als die drei Weisen aus dem Morgenland gekleidet unterwegs sind, um zu sammeln gegen Kinderarbeit in mehr als 110 Ländern weltweit. Beispielland ist diesmal Indien. Wie viele kleine und große Könige ausschwärmen werden, ist in Glehn vorher nie genau klar. Renate Hirschberg, die seit 29 Jahren die Gruppenstunden der Sternsinger gestaltet, berichtet: "Oft tauchen unerwartet Ehemalige auf, die noch einmal die Gemeinschaft genießen wollen, setzen sich eine Krone auf und ziehen mit." Fest steht, dass 18 Kinder erstmals mit dabei sind.

Und warum gibt es in Glehn so viele Sternsinger? Die erfahrene Gruppenleiterin erklärt: "Nichts ist erzwungen - alles entsteht durch ein gutes Gemeinschaftsgefühl. Deshalb ist es bei uns in Glehn Tendenz, dass die jungen Leute meist etliche Jahre mit dabei bleiben und jedes Jahr neue Kinder dazu kommen." Als Renate Hirschberg vor fast drei Jahrzehnten mit den Gruppenstunden anfing, gab es in Glehn 20 bis 30 Sternsinger. Und seitdem hat sich deren Anzahl ständig entwickelt. Seit zehn Jahren macht Martin Bienioschek gemeinsam mit seiner Ehefrau Brigitte die Gesamtorganisation, und ein hoch motiviertes Helferteam von mindestens zehn Leuten hilft mit.

Am Sonntag, 7. Januar, ab 10 Uhr, wird der Aussendungsgottesdienst gefeiert, auf den sich auch Lara Post (7) gemeinsam mit ihren gleichaltrigen Freundinnen Thessa und Madita Cordt ganz besonders freut. Schon seit sechs Jahren ist Lara als dunkelhäutiger König Caspar mit dabei und erzählt: "Dieser Gottesdienst ist ganz besonders schön, denn da spielen die zehn Leute von unsere Sternsinger-Band." Lara ist es sehr wichtig, Kindern weltweit zu helfen, und sie weiß schon erstaunlich gut Bescheid über die Not armer Kinder in Ländern wie Indien, die arbeiten müssen statt zu lernen.

Markus Breuer (21) und Moritz Goldmann (18) sind schon seit vielen Jahren mit dabei. Die beiden stecken traditionell in dem Kamelkostüm, das ein ehemaliger Schneider vor vielen Jahren für das Glehner Dreikönigssingen genäht hatte und das beim Empfang in Köln auch dem Kardinal immer gut gefallen hat. 47 junge Leute machen bereits mehr als zehn Mal mit. Marius Schumacher (16) ist im achten Jahr dabei und sagt: "Ich mache das wegen der tollen Gemeinschaft und weil Kindern durch die gesammelten Spenden ein Stück weit eine Chance geben." Besonders genießt es der 16-Jährige, wenn es in den Dörfern wie Epsendorf und Scherfhausen liebe Menschen gibt, die Aufwärm-Stationen mit Gebäck und warmen Getränken für die Sternsinger bieten oder wenn Leute, die nicht zu Hause sein können, ihre Spende und Süßigkeiten an die Haustüre hängen. Ganz fasziniert erzählt er auch von dem zwei Meter langen Weckmann, den es für die Sternsinger jedes Jahr auf einem speziellen Aktionstag gibt. Bei den Proben gibt es oft Instrumentalbegleitung durch einzelne Mitglieder der Sternsinger-Band.

(NGZ)
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