Köln Zuwachs aus Dortmund bei den Trampeltieren im Kölner Zoo

Köln · Hauskamel Charlotte lebt seit Mitte Dezember am Rhein und hat sich dort sehr gut in ihre neue Gruppe integriert.

 Seit Mitte Dezember hat Trampeltierdame Charlotte Westfalen verlassen und lebt jetzt im Rheinland.

Seit Mitte Dezember hat Trampeltierdame Charlotte Westfalen verlassen und lebt jetzt im Rheinland.

Foto: Scheurer

KÖLN Die am 3. Mai 2015 im Dortmunder Zoo geborene Stute Charlotte ist am 13. Dezember in den Kölner Zoo gezogen. Sie hat sich gut eingelebt und wurde schnell von den drei anderen Artgenossen akzeptiert. Die 13-jährige Lea ist die älteste Stute, die zweijährige Nelly kam im Frühjahr in die Gruppe und der sechsjährige Hengst Ivan lebt seit über einem Jahr hier.

Trampeltiere sind Haustiere. Ob sie von den derzeit (noch) lebenden Wildkamelen direkt abstammen, ist unklar. Ihre Wolle, Fleisch und Milch werden im Iran, in Afghanistan, Pakistan, Kasachstan, der Mongolei und in China genutzt. Zudem dienen sie als Reit- und Lasttiere. In den Jurten der Nomaden wird ihr Dung nach wie vor als Brennmaterial verwandt.

Zoologisch gehören Trampeltiere, die auch als Hauskamele bezeichnet werden, und ihre nächsten Verwandten (Wildkamele) zu den Paarhufern und hier zu den Schwielensohlern - genau wie das einhöckrige Dromedar. Die beiden Zehen liegen einem bindegewebigen Polster auf, das von einer dicken Hornsohle umgeben ist. Kamele bewegen sich im Paßgang. Das heißt, die Beine einer Seite werden gleichzeitig angehoben und aufgesetzt. Die Stuten bringen meist nur alle zwei Jahre Fohlen zur Welt.

Die selten gewordenen Wildkamele sind weniger wuchtig als Trampeltiere. Im Vergleich wirken sie fast zierlich mit ihren kleinen, weiter auseinanderstehenden Höckern. Beiden ist die genügsame Lebensweise gemeinsam. Sie leben von spärlicher Vegetation aus harten Gräsern, Kräutern und Sträuchern, die wiedergekaut und im Pansen von Mikroben aufgeschlossen wird.

Auch im Zoo darf die Nahrung nicht zu reichhaltig sein, da ansonsten Verdauungsstörungen auftreten können. Wild- und Hauskamele sind in der Lage bis zu 14 Tage ohne Wasser auszukommen. Während dieser Phasen kommt es zu Gewichtsverlusten von bis zu 25 Prozent, die sie bei Zugang zum Wasser innerhalb eines Tages ausgleichen können.

Während Wildkamele in keinem Zoo zu betrachten sind, halten viele Zoos Trampeltiere. Der Kölner Zoo hofft mit Hilfe des Neuzugangs in den nächsten Jahren zu deren Bestandserweiterung beizutragen.

(RP)
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