Mehr als 4000 Anwohner betroffen Weltkriegsbombe in Köln kontrolliert gesprengt

Köln · Eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg ist in Köln kontrolliert gesprengt worden. Für die Sprengung wurden 95.000 Kilogramm Sand benötigt. Mehr als 4000 Menschen waren von den Evakuierungsmaßnahmen betroffen.

 Eine entschärfte Fliegerbombe liegt an der Fundstelle (Symbolfoto).

Eine entschärfte Fliegerbombe liegt an der Fundstelle (Symbolfoto).

Foto: dpa/Ralf Hirschberger

Bei Sondierungsarbeiten wurde am Dienstag in Köln-Müngersdorf ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Wie die Stadt Köln mitteilt, handelt es sich dabei um eine englische Zehn-Zentner-Fliegerbombe. Wegen des noch aktiven Langzeitzünders konnte der Sprengkörper nicht entschärft werden und musste schnellstmöglich kontrolliert gesprengt werden.

Alle Gebäude rund um den Fundort wurden daraufhin evakuiert. Von den Evakuierungsmaßnahmen waren insgesamt rund 4100 Personen und 50 Pferde betroffen. Zur Evakuierungszone gehörten auch Teile der Sporthochschule Köln und ein Seniorenheim.

 Radius der Evakuierung rund um den Fundort.

Radius der Evakuierung rund um den Fundort.

Foto: Stadt Köln

Die Bombe war auf einer städtischen Sportanlage am Walter-Binder-Weg gefunden worden. Dort soll der Aschebelag durch eine Kunststoffschicht ersetzt werden. Die Fliegerbombe lag in sieben Metern Tiefe. Für die Sprengung wurden 95.000 Kilogramm Sand benötigt, die mit Tiefladern herangeschafft wurden.

Der Kampfmittelbeseitigungsdienst und das Ordnungsamt der Stadt Köln waren bei der Bombenentschärfung vor Ort. Etwa 20 Minuten vor der kontrollierten Sprengung der Bombe wurde der KVB-Betrieb komplett eingestellt. Zudem gab es Straßensperrungen in den Wohngebieten. Betroffen von der Sperrung waren die KVB-Linie 1 und die Buslinien 140, 141, 143 und 144 sowie die nördlich des Fundortes liegende Bahnstrecke. Der Güter- und Bahnverkehr auf dem Streckennetz der Deutschen Bahn sowie der Luftraum wurden kurzfristig gesperrt.

Vor der geplanten Entschärfung gab es Probleme mit Radfahrern und Joggern, die über Feld- und Waldwege unentwegt den Gefahrenbereich betraten. Mitarbeiter der Stadt forderten sie auf, den Evakuierungsbereich nicht zu betreten oder zu befahren. Erst als alle Menschen den Evakuierungsbereich verlassen hatten, gab das Ordnungsamt um 18.47 Uhr die Freigabe zur kontrollierten Sprengung. Nur zehn Minuten später, um 18.57 Uhr, wurde die englische Zehn-Zentner-Weltkriegsbombe, die in Köln-Müngersdorf gefunden worden war, vom Kampfmittelbeseitigungsdienst kontrolliert gesprengt.

Weitere Informationen rund um die Bombenentschärfung erhalten Betroffene beim Bürgertelefon unter 0221 2210 sowie beim Servicetelefon des Ordnungs- und Verkehrsdienst unter 0221 221 32000.

(hsr/chal/mba)
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