Köln Vom Scheitern eines Schauspielers

Köln · Hollywood ist nicht nur eine Traumfabrik, sondern auch ein Menschenmörser. Die Zahl derer, die wie Kometen am Himmel aufstiegen, um dann im Sumpf von Drogen, Selbstzweifeln und unterdrückten Sehnsüchten umso kläglicher unterzugehen, ist groß. Einer davon war Montgomery Clift.

Das gleichnamige Bühnenstück von Seth Jarvis protokolliert das Scheitern eines Schauspielers. Als deutsche Erstaufführung kommt "Montgomery Clift" am Samstag, 11. Juli, 20.30 Uhr, auf die Bühne des Theaters im Bauturm. In der Rolle des sensiblen US-Mimen brilliert der Wahlkölner David Imper, der in der Schweiz geboren und mehrfach ausgezeichnet wurde. Montgomery Clift (1920-1966) besaß großes Talent und eine einzigartige Leinwandpräsenz. Seine Erscheinung war die eines Mannes, den man nie wieder vergaß. Schon bevor er den Weg zum Film fand, war er ein sehr erfolgreicher Theaterschauspieler. Mit dem Western "Red River" (1948) wurde er über Nacht zum Idol. Damals war er 28 Jahre alt.

Er drehte mit großen Regisseuren, darunter Alfred Hitchcock, Fred Zinnemann und John Houston, und spielte an der Seite von Elizabeth Taylor, Deborah Kerr und Marilyn Monroe. Nach einem Autounfall, der sein Gesicht entstellte, litt er unter Depressionen und starken Schmerzen, er begann, Alkohol und Tabletten zu nehmen. "Wenn ich bei dem Unfall gestorben wäre, hätten sie dann das Gleiche mit mir gemacht wie mit James Dean? Unsterblich für immer?" Seine Homosexualität durfte er nicht offen ausleben. "Ich bin nicht sonderbar. Ich versuche nur ein Schauspieler zu sein. Kein Filmstar, sondern ein Schauspieler."

Seth Jarvis: "Montgomery Clift" Deutsche Erstaufführung: Samstag, 11. Juli, 20.30 Uhr, Theater im Bauturm, Aachener Straße 24 (Nähe Rudolfplatz), Tel. 0221 524242. Weitere Infos: www.theater-im-bauturm.de

(RP)
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