Köln Über den Dächern des Doms

Köln · Sechs Millionen Besucher lockt der Kölner Dom im Jahr an. Ein ganz besonderes und begehrtes Erlebnis ist da der Gang aufs Dach.

Kölner Dom: Das ist seine Geschichte
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Das ist der Kölner Dom

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Foto: dpa, obe cul

Es gibt eine Silhouette des Buchstabens M im Rheinland, die ist wahrscheinlich noch bekannter als das gold-gelbe M einer amerikanischen Fastfoodkette: die Silhouette der beiden Türme des Kölner Doms.

Offiziell heißt d'r Dom Hohe Domkirche St. Petrus, ist mit 157,38 Metern Höhe das zweithöchste Kirchengebäude in Europa und das dritthöchste weltweit, zählt rund um den Globus zu den größten Kathedralen im gotischen Baustil und hat auch seine Bauzeit betreffend einen Superlativ aufzuweisen: Im 13. Jahrhundert haben die Bauarbeiten am Dom begonnen, fertig geworden ist das seit 20 Jahren zum Weltkulturerbe zählende Kirchenbauwerk nach ziemlich langer Unterbrechung erst im 19. Jahrhundert (und seitdem wird gefühlt auch dauernd renoviert). Und am Rande: Wahrscheinlich darf man spekulieren, dass der Kölner Dom auch die Kirche ist, die am häufigsten in Karnevalsliedern auftaucht.

Trotz des ein oder anderen Gerüsts rund um die Domfassade: Gut sechs Millionen Besucher aus aller Welt lockt die Kirche pro Jahr in ihren Bann. Und mancher davon wird schon einmal rund 240 Stufen emporgeklettert sein, um oben auf dem Dachareal der Kirche eine Überraschung zu erleben: Statt mittelalterlicher Holzkonstruktion ist viel Stahl zu sehen. Denn nicht alle Bauteile der Kirche stammen aus dem Mittelalter, teils eben auch aus der Zeit der Industriellen Revolution. Bei der Dachkonstruktion wurde da freilich Eisen genutzt. Und schon wieder ein Superlativ: Das Stahlkonstrukt des Kölner Dom-Dachstuhls war damals das größte der Welt - jedenfalls bis zum Bau des Eiffelturms Ende der 1880er Jahre.

Und was gibt es eigentlich noch auf dem "Dachboden" des Doms zu sehen? Mitarbeiter der Dombauhütte verraten es bei einer Führung durch Werkstätten und Stauraumkammern und andere geheimnisvolle Räume hoch oben unterm Kirchendach. Und wem's drinnen zu eng werden sollte - der Ausblick über Köln von dort oben ist spektakulär und eröffnet andere (Vogel-)Perspektiven auf die Metropole am Rhein.

Mitgehen dürfen alle Interessierten ab 16 Jahren, die höhenfest und schwindelfrei sind. Und gut zu Fuß, denn, so sagen die Veranstalter, es gibt keine Garantie auf die Nutzung des Bauaufzuges. Falls der nicht fährt, warten nämlich besagte 240 Stufen auf die Teilnehmer.

(RP)
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