Prozess in Köln Tödlicher Streit im Park

Er soll einen Mann im Kölner Blücherpark erschlagen und die Leiche unter Laub versteckt haben – vor dem Landgericht startete nun der Prozess gegen den 30-Jährigen.

 Lukasz M. muss sich wegen Totschlags vor dem Kölner Landgericht verantworten.

Lukasz M. muss sich wegen Totschlags vor dem Kölner Landgericht verantworten.

Foto: dpa, mb nic

Er soll einen Mann im Kölner Blücherpark erschlagen und die Leiche unter Laub versteckt haben — vor dem Landgericht startete nun der Prozess gegen den 30-Jährigen.

 Der Weiher im Blücherpark wurde abgesperrt und ausgepumpt.

Der Weiher im Blücherpark wurde abgesperrt und ausgepumpt.

Foto: Tanja Karrasch

Am Morgen des 21. Dezember 2015 machte eine Joggerin im Blücherpark in Köln-Bilderstöckchen eine grausige Entdeckung: In einem Gebüsch lag ein Toter. Die Leiche war bedeckt mit Laub, der Mann übel zugerichtet. Jemand hatte ihm den Schädel eingeschlagen. Monatelang fahndete die "Mordkommission Blücherpark" nach dem Täter. Im April dann die Festnahme — Lukasz M. soll seinen Bekannten Thomas K. im Streit erschlagen haben. Der 30-Jährige muss sich seit Montag wegen Totschlags vor dem Kölner Landgericht verantworten.

Der schmächtige Angeklagte sitzt zwischen einer Dolmetscherin und seinem Verteidiger und hört zu, was die Staatsanwaltschaft ihm vorwirft. Am Abend des 7. Dezember 2015 kam es demnach zwischen den beiden Männern zum Streit im Park. Irgendwann soll das Oper auf dem Rücken gelegen haben. Mit einem Gegenstand habe Lukasz M. dann laut Anklage mindestens 15 Mal auf dessen Kopf und Gesicht eingeschlagen, "mit hohem Kraftaufwand", wie es heißt. Danach soll er den Toten in ein Gebüsch gezerrt haben. Dort lag die Leiche zwei Wochen unentdeckt.

Die Ermittler ließen damals auf der Suche nach Hinweisen den kompletten Weiher im Blücherpark leer pumpen. Sie entdeckten im Schlamm mehrere Hammer, die dann aber nicht mit der Tat in Verbindung gebracht werden konnten. Die Aktion diente damals wohl vor allem dazu, Lukasz M. unter Druck zu setzen. Der saß schon zur Vernehmung im Präsidium. Die Polizei hatte sein Telefon überwacht und er räumte ein, am Tatort gewesen zu sein. Allerdings sagte er, in Notwehr zugeschlagen zu haben. Auslöser für den Streit sollen Schulden gewesen sein.

Das Opfer hatte als Wachmann gearbeitet. Woher die beiden sich kannten und in welcher Verbindung sie zueinander standen, wird der Prozess vielleicht zeigen. Thomas K. soll recht isoliert in einer Wohnung im Kölner Westen gelebt haben. Selbst als die Ermittler Fotos seiner Kleidung veröffentlichten, gingen keine Hinweise zur Identität des Toten ein.

Der Prozess dauerte am ersten Verhandlungstag nicht lange. Der Verteidiger stellte einen Antrag auf Unterbrechung, weil ihm eine Besetzungsänderung der 5. Großen Strafkammer nicht fristgemäß mitgeteilt worden war. Am Donnerstag wird der Prozess aber wie geplant fortgesetzt. Ein Urteil wird für den 8. März erwartet.

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