Köln Studierendenwerk baut seine Sozialberatung weiter aus

Köln · Um neue Aufgaben bewältigen zu können, wird noch in dieser Woche ein zusätzlicher Diplom-Pädagoge eingestellt.

 Studenten suchen immer häufiger eine psycho-soziale Beratung auf.

Studenten suchen immer häufiger eine psycho-soziale Beratung auf.

Foto: dpa

Das Kölner Studierendenwerk baut die Sozialberatung aus, um das Alltagsgeschäft zu entlasten, neue Impulse zu setzen und neue Themen aufzugreifen. Um diese Aufgaben zu bewältigen, wird durch die Neueinstellung des Diplom-Pädagogen Christian Gärtner - einem erfahrenen Sozialberater - die bisherige Kapazität ab dem 16. März um eine ganze Stelle erweitert.

Die Zahl der Terminberatungen - dies sind ausführliche Beratungen mit Dokumentation - nahm in den vergangenen fünf Jahren um etwa 40 Prozent zu. Gleichzeitig stieg die Zahl der Kurzzeitberatungen in den letzten vier Jahren um rund 20 Prozent an. Ursprünglich sollten die Kurzzeitinterventionen die ste+igende Nachfrage kompensieren. Inzwischen ist aus der "Kurzzeit-Notlösung" (Beratung mittels Mail, Telefon und offener Sprechstunde) ein etabliertes Beratungsangebot geworden.

"Kurz und knackig statt termingebunden und unflexibel entspricht dem Zeitgeist und liegt eindeutig im Beratungstrend. Die Vervierfachung der Online-Sozialberatungen seit 2014 bestätigt dieses Phänomen"" sagt Gaby Jungnickel, Abteilungsleiterin der Anlaufstelle Beratung, Kinder & Soziale Angebote (BKSA) im Werk. Einen weiteren Trend beschreibt Diplom-Sozialpädagogin Martina Vennemann, die seit sechs Jahren in der Sozialberatung arbeitet: "Im Vergleich zu früher kommen vermehrt Studierende mit chronischen Erkrankungen oder Beeinträchtigungen zu uns sowie Studierende, die finanzielle Sorgen haben und kein Bafög mehr bekommen und solche, die jobben und Fragen zur Sozial- und Krankenversicherung stellen." Ein weiteres Ziel ist es, in der Sozialberatung neue Impulse zu setzen, die mit den bisherigen Kapazitäten nicht möglich waren beziehungsweise umgesetzt werden konnten. In Zukunft sollen Informationsveranstaltungen, Gesprächskreise lebensunterstützender Art und vor allem zugehende Beratung angeboten werden. Hinter diesem Fachbegriff verbirgt sich die Beratung vor Ort, also zum Beispiel regelmäßige Sprechstunden in den großen Wohnheimstandorten oder an den Hochschulen. Die Beratung von Flüchtlingen, die in Köln studieren, wird in absehbarer Zeit auch Thema in der Beratungsstelle werden.

(RP)
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