Köln Startschuss für den Campus Deutz

Köln · Bei der TH Köln beginnen jetzt die konkreten Vorbereitungen für das Großprojekt der Hochschule. Der gesamte Umbau kostet 320 Millionen Euro. 80 Prozent der alten Gebäude werden in den kommenden Jahren verschwinden.

 Das aus dem 70er Jahren stammende Ingenieurwissenschaftliche Zentrum - kurz - wird im Rahmen der Sanierung in Deutz komplett verschwinden. Insgesamt umfasst der rechtsrheinische Campus der Technischen Hochschule rund 100 000 Quadratmeter. Foto: Eppinger (Archiv)

Das aus dem 70er Jahren stammende Ingenieurwissenschaftliche Zentrum - kurz - wird im Rahmen der Sanierung in Deutz komplett verschwinden. Insgesamt umfasst der rechtsrheinische Campus der Technischen Hochschule rund 100 000 Quadratmeter. Foto: Eppinger (Archiv)

Foto: IWZ

Im Oktober vergangenen Jahres haben das Land NRW, der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW und die Technische Hochschule (TH) Köln die Vereinbarung über den Ersatzneubau und die Modernisierung des Ingenieurwissenschaftlichen Zentrums des Campus Deutz der TH Köln unterzeichnet. Insgesamt kostet der neue Campus 320 Millionen Euro.

80 Prozent aller alten Gebäude auf dem 100 000 Quadratmeter großen Campus werden abgebrochen. Nur der Altbau an der Deutz-Kalker-Straße und das Bibliotheksgebäude bleiben erhalten. Der Umbau wird wird laut der TH zehn Jahre in Anspruch nehmen. Er wird bei laufendem Lehrbetrieb bewältigt. Das neue Gebäudeensemble wird deutlich flacher mit maximal sechs Stockwerken.

Die Vorbereitungen für das Großprojekt, die in den vergangenen Jahren immer wieder unterbrochen werden mussten, konnten nun wieder aufgenommen werden. Noch in diesem Jahr sollen die Architektenwettbewerbe für die erste Bauphase ausgeschrieben werden. Sie umfasst im Kern ein neues Hörsaal-Zentrum und den Bau eines Fakultätengebäudes. Später folgen die Mensa und Seminargebäude. Beim dritten Bauabschnitt kommt der Abriss des Ingenieurwissenschaftlichen Zentrums (IWZ), das in den 70er Jahren entstanden ist.

Angelegt sind die neuen Gebäude für 8500 Studenten. Aktuell sind allerdings 10.000 in Deutz eingeschrieben. Hier hoffen die Experten auf einen Knick bei den Studentenzahlen nach 2025. Es gibt aber laut TH auch die Option eines Erweiterungsbaus im Süden des Geländes.

Gebaut wird in Deutz nach dem städtebaulichen Masterplan, der auf dem 2012 abgeschlossenen städtebaulichen Wettbewerb basiert und vom BLB gemeinsam mit der Technischen Hochschule und der Stadt Köln verabschiedet worden ist. "Wir sind froh, dass wir nun endlich anfangen können", betont Professor Rüdiger Küchler, Vizepräsident für Wirtschafts- und Personalverwaltung der TH Köln. "Denn das Gebäudeensemble aus den 70er Jahren instand zu halten, wird von Jahr zu Jahr aufwendiger."

Eine hohe Qualität in der Lehre zu bieten, hatte bei den Planungen der Hochschule Priorität. Ein Hörsaalzentrum mit flexibel veränderbaren Raumgrößen steht deshalb im Mittelpunkt des ersten Bauabschnitts. Die Baumaßnahmen werden nach derzeitigem Stand 2020 starten. Insgesamt sind drei bis vier Bauphasen vorgesehen. Pro Bauphase wird mit jeweils drei Jahren Bauzeit gerechnet, wobei die Vorbereitungen für die jeweils nächste Bauphase parallel vorangetrieben werden sollen.

"Auch wir freuen uns, dass dieses bedeutsame Großprojekt nun Fahrt aufnimmt", sagt Martin Brans, Leiter der Niederlassung Köln des Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW, die als Bauherrin fungiert. "Wir blicken erwartungsvoll auf eine herausfordernde Aufgabe, die uns alle gemeinsam viele Jahre beschäftigen wird. Im Ergebnis wird der TH Köln technisch und baulich eine zeitgemäße Infrastruktur zur Verfügung gestellt." Die Technische Hochschule bietet Studenten sowie Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland an ihren Standorten Lern-, Arbeits- und Forschungsumfeld in den Sozial-, Kultur-, Gesellschafts-, Ingenieur- und Naturwissenschaften.

(RP)
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