Urteil am Freitag Verteidiger fordern Freispruch im Prozess um Kölner Stadtarchiv

Köln · Im Strafprozess um den Einsturz des Kölner Stadtarchivs soll am Freitag das Urteil gesprochen werden. Die Plädoyers der Verteidiger und der Staatsanwaltschaft seien beendet, sagte eine Gerichtssprecherin am Montag.

Einsturz des Kölner Stadtarchivs 2009
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Einsturz des Kölner Stadtarchivs 2009

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Foto: Oliver Berg

Die Kammer wolle nun nach 47 Hauptverhandlungstagen ihre Entscheidung verkünden. In den letzten Plädoyers forderte die Verteidigung nach Angaben des Gerichts für einen Bauüberwacher und eine Bauüberwacherin der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) jeweils Freisprüche. Dies hatte sie schon zuvor für zwei angeklagte Mitarbeiter von Baufirmen gefordert.

Die Staatsanwaltschaft dagegen hat bei drei der vier Angeklagten auf Bewährungsstrafen wegen fahrlässiger Tötung plädiert. Für die Bauüberwacherin forderte sie ebenfalls einen Freispruch.

Stadtarchiv Köln: So sieht die Einsturz-Stelle 2015 aus
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Stadtarchiv Köln: So sieht die Einsturzstelle sechs Jahre danach aus

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Foto: dpa, obe tba

Die Staatsanwaltschaft ist der Überzeugung, dass Fehler beim U-Bahn-Bau zu dem Einsturz geführt haben. Bei der Katastrophe im März 2009 waren zwei Anwohner ums Leben gekommen, der Sachschaden war gigantisch.

Bis der Prozess Anfang 2018 beginnen konnte, verging viel Zeit, sodass das Verfahren jetzt unter großem Zeitdruck steht. Denn im März 2019 verjähren die Taten, weil dann die Zehn-Jahres-Frist überschritten ist. Das gilt auch für einen weiteren Strafprozess gegen einen ehemaligen Oberbauleiter, der Anfang August zusätzlich gestartet ist.

(skr/dpa)
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