Köln Spielstätte fürs "Zillchen" gefunden

Köln · Durch die geplatzte Wiedereröffnung des Opernhauses geriet auch die "Cäcilia Wolkenburg" in Bedrängnis. Lange wurde nach einer Spielstätte für das Divertissementchen "Janz schön jeheim" gesucht. Es geht ins Festzelt nach Deutz.

Die Erleichterung war den Verantwortlichen des Kölner Männer-Gesang-Vereins (KMGV) deutlich anzumerken. Wochenlang suchte der Vorstand mit Präsident Gerd-Kurt Schwieren an der Spitze nach einer adäquaten Spielstätte für das "Zillchen 2016". Erst seit ein paar Tagen steht fest: Es wird auch im kommenden Jahr ein Divertissementchen der "Cäcilia Wolkenburg", der Bühnenspielgemeinschaft des KMGV, geben.

Die geplatzte Eröffnung des Opernhauses, die ursprünglich für Anfang November geplant war, brachte auch die "Cäcilia Wolkenburg" in Bedrängnis. Denn traditionell findet das Divertissementchen im Opernhaus statt. Während der Sanierung des Hauses am Offenbachplatz war der KMGV in den Musical-Dome ausgewichen. Während die Oper im Staatenhaus spielt, war das "Zillchen" zunächst heimatlos. Pläne in die MMC-Studios nach Ossendorf zu gehen, ließen sich nicht realisieren. Je mehr Zeit verstrich, desto nervöser wurden die Akteure, sagte Zillchen-Baas Manfred Kölzer. "Wir fürchteten sogar, dass das Divertissementchen diesmal ausfallen muss."

Buchstäblich in letzter Minute wurde eine Lösung gefunden. Die "Cäcilia Wolkenburg" spielt in einem Festzelt am Barmer Platz in Deutz ihr Divertissementchen "Janz schön jeheim". Premiere ist am Sonntag, 10. Januar. In dem Zelt finden zuvor die Weihnachts-Shows von Tommy Engel statt. Der Entertainer spielt vom 27. November bis zum 20. Dezember in dem "Weißen Zelt".

Regisseur Kalle Kubik greift in "Janz schön jeheim" ein aktuelles Thema auf. Dabei prallen zwei Zentren der Macht aufeinander: Das "Weiße Haus" in Amerika und der kölsche Humor. Zu dem Stück habe ihn der Satz von Bundeskanzlerin Angela Merkel: "Ausspionieren unter Freunden geht gar nicht" inspiriert, sagte Kalle Kubik bei der Vorstellung des Programms in der Wolkenburg, dem Stammhaus des Kölner Männer-Gesang-Vereins. Bei "Janz schön jeheim" verschlägt es den US-Top-Spion Edgar Snow während der fünften Jahreszeit nach Köln. Er soll herausfinden, ob die Kölner tatsächlich die Weltherrschaft des Humors anstreben, wie der US-Geheimdienst erfahren haben will. Aber wie das mitunter so ist im Karneval: Der Spion verliebt sich in das kölsche Mädchen Röschen und verschwindet vom Radar des Geheimdienstes.

Kalle Kubik verspricht eine Satire mit viel Tempo, witzigen Dialogen und mitreißender Musik. Der musikalische Arrangeur Thomas Guthoff verknüpft die Klangwelt des Broadways, bekannter Westernfilme und kölscher Evergreens miteinander. Die Spionage-Komödie endet in einem turbulenten Finale. Dabei spielen drei Herren auf einem Mottowagen im Rosenmontagszug ein Rolle. Der Rest bleibt zunächst "Janz schön jeheim".

(RP)
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