"taharrush gamea" Die Angriffe auf Frauen haben einen Namen

Köln · Die sexuellen Übergriffe aus der Silvesternacht in Köln haben einen Namen: "taharrush gamea". So wird in einigen arabischen Ländern die gemeinsame sexuelle Belästigung von Frauen in der Öffentlichkeit genannt. In Deutschland ist das eine neue Art der Kriminalität.

Silvester in Köln: Gemeinsame Übergriffe heißen "taharrush gamea"
Foto: dpa, hjb

"taharrush gamea" heißt auf Deutsch: gemeinschaftliche sexuelle Belästigung. In einigen arabischen Ländern sei dieses Phänomen verbreitet, hieß es nun vom Bundeskriminalamt (BKA). "Solche von Gruppen junger Männer begangenen Delikte stellen die Polizeibehörden der betroffenen Staaten zumeist während großer Menschenansammlungen, etwa bei Kundgebungen oder Demonstrationen, fest. Die Übergriffe reichen von der sexuellen Belästigung bis zur Vergewaltigung", teilte das BKA auf Anfrage der "Welt am Sonntag" mit. Ein vergleichbares Phänomen sei in Deutschland bislang nicht bekannt.

Auch die Polizei in Nordrhein-Westfalen hat das Phänomen nun im Blick. NRW-Polizeiinspekteur Bernd Heinen wies im Innenausschuss des Landtags auf "taharrush gamea" hin. Heinen kündigte an, dass sich eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe mit dem Phänomen befassen werde, um spezifische Bekämpfungskonzepte entwickeln. Dem "Rundfunk Berlin-Brandenburg" sagte BKA-Chef Holger Münch, die Täter hätten sich gezielt verabredet. Nun müsse ermittelt werden, wo und wie sie das getan haben, um solchen Übergriffen künftig vorzubeugen.

In der Silvesternacht war es am Kölner Hauptbahnhof zu massiven sexuellen Übergriffen gegen Frauen gekommen. Auch in anderen Städten, etwa Hamburg und Düsseldorf, waren ähnliche Fälle bekannt geworden.

(kl / dpa )
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