Flüchtlingsheim in Köln Sicherheitsdienst nach Facebook-Posts gekündigt

Köln · Nach fremdenfeindlichen Äußerungen in sozialen Netzwerken muss ein Sicherheitsdienst an einer Flüchtlings-Notunterkunft in Köln seine Arbeit aufgeben.

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Die Bezirksregierung Köln teilte am Mittwoch mit, dass auf ihre Veranlassung hin dem Sicherheitsunternehmen für die Notunterkunft Boltensternstraße umgehend gekündigt worden sei. Der Inhaber habe sich in sozialen Netzwerken fremdenfeindlich geäußert. Dies sei mit der Willkommenskultur in den Einrichtungen der Bezirksregierung nicht vereinbar.

Laut Bezirksregierung ging am Dienstagnachmittag ein Hinweis ein, der umgehend geprüft worden sei. Daraufhin sei mit der Johanniter-Unfall-Hilfe als Betreiber der Notunterkunft vereinbart worden, dass diese dem Sicherheitsdienst sofort kündigt. Bislang habe das Unternehmen die vom Land vorgegebenen Kriterien erfüllt. Informationen über Beschwerden oder Unregelmäßigkeiten habe es bisher nicht gegeben.

Misshandlungs-Vorwürfe: das Flüchtlingsheim in Burbach
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Bei dem Gebäudekomplex an der Boltensternstraße 10 a in Köln- Riehl handelt es sich nicht um eine städtische Flüchtlingsunterkunft, sondern um eine seit Februar 2015 vom Land NRW in Zusammenarbeit mit der Johanniter-Unfall-Hilfe dort betriebene Erstauf-nahmeeinrichtung. Dies stellte die Stadt am Donnerstag klar.

Im vergangenen Herbst hatten Misshandlungen von Flüchtlingen durch Wachleute in einem Flüchtlingsheim im siegerländischen Burbach für einen bundesweiten Skandal gesorgt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen mehr als 50 Personen, unter anderem wegen Freiheitsberaubung, Körperverletzung und Nötigung. Wachleute sollen Asylbewerber gedemütigt und schikaniert haben, unter anderem in einem sogenannten "Problemzimmer".

(KNA)
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