Immer mehr Bürger wollen Waffenschein Shitstorm gegen Polizei nach Facebook-Post

Köln · Aufgrund der erhöhten Nachfrage nach Kleinen Waffenscheinen hat die Kölner Polizei über Facebook erklärt, an welche Stelle sich Bürger wenden können. Reiner Service – doch der Post löste einen Shitstorm in dem sozialen Netzwerk aus.

Shitstorm gegen Polizei in Köln nach Facebook-Post
Foto: graf/Schnettler

Aufgrund der erhöhten Nachfrage nach Kleinen Waffenscheinen hat die Kölner Polizei über Facebook erklärt, an welche Stelle sich Bürger wenden können. Reiner Service — doch der Post löste einen Shitstorm in dem sozialen Netzwerk aus.

Seit einigen Tagen gehen bei der Polizei Köln täglich Anträge zur Erteilung eines Kleinen Waffenscheins ein. Sie kommen nicht nur von Bürgern aus Köln und Leverkusen, sondern auch aus angrenzenden Städten. Die Zahl ist so hoch, dass die Behörde per Facebook darüber informiert hat, wo man einen solchen Kleinen Waffenschein beantragen kann. Was als Service für die Bürger gedacht war, löste einen unvorhergesehenen Shitstorm in dem sozialen Netzwerk aus und zwang die Polizei Köln dazu, eine ergänzende Erklärung abzugeben.

Zur Zeit erreichen die Polizei Köln zahlreiche Anträge zur Erteilung eines kleinen Waffenscheines. Viele dieser Anträge...

Die Vorwürfe einiger Facebook-Nutzer, die den Post kommentiert haben, gehen in die Richtung, die Polizei würde die Bürger dazu aufrufen, sich zu bewaffnen, sei aber selbst hilflos. "Euer Post klingt fast wie eine Empfehlung, sich solch ein Teil zuzulegen", heißt es in einem Kommentar. "Ihr solltet vielleicht auch Hinweise geben, dass der Erwerb einer solchen Waffe keine umfängliche Sicherheit garantiert." Teilweise ist auch davon die Rede, die Polizei riefe zur Selbstjustiz auf.

Den Ordnungshütern jedoch ging es in dem Post offenbar darum, die Bürger an die richtige Stelle weiterzuvermitteln, die sie auch umfänglich beraten kann. In dem ergänzenden Kommentar heißt es: "Aufgrund der aktuellen Kommentare möchten wir darauf hinweisen, dass es lediglich darum geht, die Arbeitsbelastung der Mitarbeiter des Sachgebietes ZA 12 zu reduzieren, in dem Anträge bei der örtlich zuständigen Behörde gestellt werden und nicht generell bei der Polizei Köln." Doch auch diese Erklärung wird der Polizei Köln negativ ausgelegt: "Arbeitsbelastung hin oder her, Sie werden hier Ihrem Ruf gerecht. Fingerspitzengefühl und Verantwortung gehen wohl anders", schreibt eine Facebook-Nutzerin.

Die Polizei bekommt jedoch auch Rückendeckung. "Könnt Ihr alle nicht lesen? Die Damen und Herren von der Polizei wollen sich unnötige Arbeit und uns unnötige Wege ersparen", lautet ein Gegenkommentar. Und ein Facebook-Nutzer lobt die Polizei für die Transparenz: "Erstmal ist das ein rein informeller Hinweis. Gleichzeitig versteckt die Polizei nicht, dass es derzeit eine erhöhte Anfrage gibt. Ist doch genau was wir alle wollen, über Fakten informiert werden, ohne Beschönigungen."

(jnar)
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