Schutz an Karneval Stadt Köln kündigt Sicherheitsdienst

Köln · Weil das Unternehmen eine Liste mit engagierten Sicherheitskräften für Karneval nicht rechtzeitig vorgelegt hat, hat die Stadt Köln den Vertrag kurzfristig gekündigt. Die Firma erhebt aber selbst Vorwürfe gegen die Stadt.

 Eine Tanzgruppe vor dem Kölner Dom. Für ihre Sicherheit und die der Jecken sollen auch Sicherheitsdienste eingesetzt werden. (Archivbild)

Eine Tanzgruppe vor dem Kölner Dom. Für ihre Sicherheit und die der Jecken sollen auch Sicherheitsdienste eingesetzt werden. (Archivbild)

Foto: dpa, mjh

Laut der vertraglichen Vereinbarung hätte das Unternehmen "Rheinische Sicherheitsdienste" aus Köln vier Wochen vor Beginn des Straßenkarnevals eine Liste vorlegen müssen mit den Ordnungsleuten, die an Karneval eingesetzt werden sollen. Das hat die Stadt Köln auf Anfrage unserer Redaktion bestätigt. Der "Kölner Stadtanzeiger" hatte als erstes darüber berichtet.

Die Stadt wollte anhand der Liste überprüfen, ob die Arbeitskräfte auch für die Ordnertätigkeiten geeignet sind. Weil die Liste bis zum 26. Januar nicht einging, hat die Stadt den Vertrag zum 1. Februar gekündigt. Ein anderer Sicherheitsdienst ist aber bereits verpflichtet worden.

Das Unternehmen erhebt selbst Vorwürfe gegen die Stadt. Man habe sich zwar auf die Ausschreibung der Stadt Köln für Sicherheitsdienste beworben, aber nicht speziell auf die Sicherung für Karneval. Stattdessen habe man eine Teilausschreibung für "Zusatzdienste" gewonnen. Sie beinhaltet 4350 Arbeitsstunden, in denen die Stadt die "Rheinischen Sicherheitsdienste" zustätzlich für Großveranstaltungen wie Silvester oder Karneval buchen kann.

"Wir wollten in diesem Jahr nicht hauptsächlich mit der Sicherung der Karnevalsveranstaltungen beauftragt werden", teilte Ersan Akpina von den "Rheinischen Sicherheitsdiensten" auf Anfrage unserer Redaktion mit. "Im letzten Jahr haben wir die Ausschreibung gewonnen, haben aber festgestellt, dass wir den Dienst für dieses Jahr nur zu einem deutlich höheren Preis anbieten können."

Trotzdem habe die Stadt etwa 60 Prozent des Stundenkontingents für Karneval geplant und die Personalforderungen sukzessive erhöht, so dass das Unternehmen sich kurzfristig nicht in der Lage sah, eine Liste mit Mitarbeitern zu erstellen. So forderte die Stadt nach Angaben der Firma 80 Mitarbeiter für den Schutz des Zülpicher Platzes an. "Wir haben auch noch andere Veranstaltungen in der Zeit und müssen auch dafür Personal planen", sagt Akpina. Man wolle gegen die Kündigung vorgehen.

Anders als der "Stadtanzeiger" berichtet, handelt es sich bei den "Rheinischen Sicherheitsdiensten" nicht um die Sicherheitsfirma, die an Silvester 2016 zwei Männer beschäftigt hatte, die per Haftbefehl gesucht werden.

(heif)
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