Wegen Krieg in der Ukraine Kölner Karnevalisten sagen Rosenmontagsfest ab

Köln · Angesichts des Kriegs in der Ukraine soll es in Köln am Rosenmontag statt des geplanten Fests im Rheinenergiestadion eine Friedensdemo geben. Auch Ministerpräsident Wüst sprach sich dafür aus, Karnevalsumzüge abzusagen.

Altweiber beim Karneval 2022: Köln feiert Weiberfastnacht
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Köln feiert Weiberfastnacht 2022

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Foto: dpa/Thomas Banneyer

Wegen des Kriegs in der Ukraine hat das Festkomitee Kölner Karneval das für Montag geplante Rosenmontagsfest mit einem Umzug im Rheinenergiestadion abgesagt. Stattdessen werde man eine Friedensdemonstration mit Persiflagewagen auf Plätzen in der Kölner Innenstadt organisieren, sagte am Donnerstag ein Sprecher des Festkomitees der Deutschen Presse-Agentur.

Das Rosenmontagsfest war als coronagerechter Ersatz für den Rosenmontagszug gedacht. Der Kölner Rosenmontagszug sollte dabei durchs Fußballstadion ziehen. Das sei nun aber angesichts der aktuellen Ereignisse nicht mehr möglich, entschied das Festkomitee. Ein unbeschwertes Feiern sei kaum noch denkbar, denn die Gedanken der Jecken seien bei den Menschen in der Ukraine. Während man den Straßen- und Kneipenkarneval an Weiberfastnacht nicht mehr habe absagen können, stelle sich die Situation für die anderen Karnevalstage anders dar. Statt des Rosenmontagsfests im Stadion plane das Festkomitee jetzt eine Friedensdemo in der Innenstadt.

Dabei sollen die Karnevalswagen auf verschiedenen Plätzen gezeigt werden - insbesondere jene, die den russischen Präsidenten Wladimir Putin und die Situation in Osteuropa zum Thema haben. „Die Persiflagen sind das Ausdrucksmittel der Karnevalisten, um auf Missstände hinzuweisen“, sagte Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn. „Und der schrecklichste Missstand derzeit sind die Kampfhandlungen in der Ukraine. Da gilt es, Flagge für ein friedliches Miteinander zu zeigen. Die Kölner werden damit auch nach draußen ein deutliches Signal setzen und zeigen, dass sie nicht nur feiern können, sondern auch solidarisch mit Menschen in Not sind.

Auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, Karnevalsumzüge abzusagen. „Krieg und Karneval in Europa passen nicht zusammen“, sagte Wüst am Donnerstag in Düsseldorf. „Mir persönlich ist überhaupt nicht zum Feiern zumute in diesen Stunden. In diesem traurigen Moment, in dem der Krieg zurückgekehrt ist nach Europa, halte ich Karnevalszüge für völlig unangemessen.“

(bora/dpa)
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