Einschätzung des Verfassungsschutzes Kölner Islamist hätte Hunderte Menschen töten können

Berlin/Köln · Bei einem Tunesier aus Köln haben Ermittler das Gift Rizin gefunden. Nun deutet sich an, welche Folgen gedroht hätten, hätten die Behörden den Mann nicht gestoppt.

Köln-Chorweiler: Erneute Durchsuchungen in Wohnung
13 Bilder

Durchsuchungen in Köln-Chorweiler nach Rizin-Fund

13 Bilder
Foto: dpa/Henning Kaiser

Der in Köln festgenommene Islamist hätte mit einer Biobombe nach Einschätzung von Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen Hunderte Menschen töten können. In der Wohnung von Sief Allah H. waren Mitte Juni hochgiftiges Rizin gefunden worden sowie Utensilien für einen Sprengsatz. „Die Dosis hätte wahrscheinlich mehrere Hundert Menschen zumindest verletzt, wenn nicht sogar getötet“, sagte Maaßen am Dienstag bei einem „Kongress für wehrhafte Demokratie“ in Berlin.

Die Informationen zu den mutmaßlichen Anschlagsplänen des 29-jährigen Tunesiers seien über ein Hinweistelefon gekommen sowie von befreundeten Geheimdiensten. „Wir glaubten ursprünglich, er hätte vor, nach Syrien oder nach Ägypten auszureisen. Bis wir dann Informationen generierten, die deutlich machten, er beschäftigte sich mit etwas anderem als Ausreisen - nämlich mit der Herstellung einer biologischen Waffe“, sagte Maaßen. Der Verdächtige sitzt in Untersuchungshaft.

(sef/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort