25-Jähriger in Köln getötet Reul fordert Videoüberwachung für Ebertplatz – zehn Tatverdächtige festgenommen

Köln · Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul hat nach der Tötung eines 25-Jährigen am Kölner Ebertplatz eine schnellstmögliche Einrichtung von Videoüberwachung dort gefordert. Zehn Verdächtige wurden festgenommen.

Köln Ebertplatz: 25-Jähriger stirbt nach Schlägerei
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25-Jähriger stirbt nach Schlägerei am Ebertplatz in Köln

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Foto: dpa/Marius Becker

„In jedem Fall sollte die Inbetriebnahme der Videoanlage jetzt oberste Priorität haben“, sagte Reul dem Kölner Stadtanzeiger. Nach der Tat müsse man sich fragen, ob die bisherigen Maßnahmen, die den Platz sicherer machen sollten, wirklich ausreichten. Weiter schlug er vor: „Aus meiner Sicht müsste man zum Beispiel überlegen, ob der Weiterbetrieb der Kneipe auf der unteren Ebene, die ja ein Anziehungspunkt für eine bestimmte Klientel zu sein scheint, wirklich klug ist.“

Bei einer Auseinandersetzung mit mehr als einem Dutzend Beteiligten auf dem Kölner Ebertplatz ist am frühen Sonntagmorgen ein 25-Jähriger aus Somalia ums Leben gekommen. Zehn potenziell an der Tat beteiligte Männer wurden vorläufig festgenommen, wie Wolfgang Baldes, Pressesprecher der Polizei Köln, am Sonntag sagte. Auch bei ihnen handelt es sich den Angaben zufolge um Männer aus Afrika. Konkrete Angaben dazu machte die Polizei auch auf Nachfrage zunächst nicht. Eine 20-köpfige Mordkommission ermittelt. Das Motiv und die Todesursache sind noch unklar, wie Polizeipräsident Uwe Jacob am Ebertplatz sagte. Die Leiche des Somaliers wurde am Sonntag obduziert. „Das Ergebnis muss man abwarten“, sagte Jacob.

Die Einsatzkräfte sind nach Jacobs Angaben am Sonntagmorgen gegen 4.45 Uhr am Ebertplatz eingetroffen. Die Kollegen hätten Reanimationsmaßnahmen durchgeführt, sagte Jacob. Jedoch ohne Erfolg. Der Mann starb noch am Tatort. In einer ersten Mitteilung der Polizei und Staatsanwaltschaft hieß es, dass es vor der Tat eine Auseinandersetzung zwischen 10 bis 15 Männern aus Afrika gegeben habe. Die Beteiligten seien bei Eintreffen der Polizei zunächst geflohen. Die Spurensicherung dauerte am Sonntag noch an.

Bereits im Oktober 2017 war am Ebertplatz ein 22-Jähriger gewaltsam zu Tode gekommen. Nach dem Vorfall wurde der Ebertplatz mit dem schmucklosen Betonambiente etwas aufgewertet - der Brunnen wurde zum Beispiel repariert.

Polizeipräsident Jacob sagte am Sonntag: „Diese schreckliche Tat soll für alle Bemühungen kein Rückschlag sein.“ Er kündigte Maßnahmen an: „Aus polizeilicher Sicht sprechen wir hier über einen Brennpunkt, deswegen habe ich eine Videoüberwachung angeordnet, die gerade installiert wird.“ Diese soll zum Jahresende laut Jacob einsatzbereit sein.

(lukra/dpa)
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