Polizeieinsatz Rechtsextreme wollten Mahnwache in Köln stören

Köln · Die Polizei hat am Sonntagabend eine Gruppe, die vermutlich aus der rechten Szene stammt, daran gehindert, zu einer Mahnwache für die Opfer der NSU-Terrorgruppe vorzudringen. Wie eine Polizeisprecherin unserer Redaktion sagte, wurde bei der Gruppe ein Elektroschocker gefunden. 30 Personen erhielten Platzverweise.

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Bei der Polizei war am Sonntagabend ein Notruf eingegangen. Rund 50 Personen seien in der Nähe der Propsteigasse gesichtet worden. Dort gedachten rund 120 Teilnehmer bei einer Mahnwache der Opfer eines Sprengstoffanschlag auf ein iranisches Lebensmittelgeschäft vor 14 Jahren. Eine junge Frau war dabei schwer verletzt worden.

Eine Einsatzhundertschaft der Polizei suchte nach der Gruppe und stellte einen Elektroschocker sicher. Die Überprüfung der Personalien ergab, dass Personen aus dem Oberbergischen Kreis und dem Ruhrgebiet dabei waren. Nähere Angaben konnte die Polizeisprecherin nicht machen. Im Bergischen Land gelten die Städte Wuppertal und Radevormwald als zwei Hauptanlaufpunkte von Rechtsextremisten.

Zwei Strafanzeigen seien am Sonntagabend gestellt worden. "Es liegt nahe, dass die Gruppe die Mahnwache stören wollte", berichtete die Polizeisprecherin. Dem Platzverweis seien alle Mitglieder der Gruppe nachgekommen. Zu weiteren Polizeieinsätzen in der Sache sei es nicht gekommen.

Das Bündnis "Köln gegen Rechts" kritisiert das Vorgehen der Polizei. Auf dem Weg zum Hauptbahnhof hätten Mitglieder der Gruppe Migranten bedroht und beleidigt.

(vpa/lnw)
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