Prozess in Köln MAD-Offizier bestreitet Geheimnisverrat im Fall Franco A.

Köln · In Köln steht ein Oberstleutnant vor Gericht, der Informationen über geplante Durchsuchungen bei Soldaten der KSK-Eliteeinheit weitergegeben haben soll. Es ging um Terrorverdacht gegen einen Soldaten. Der Angeklagte bestreitet das.

 Das Landgericht und Amtsgericht in Köln (Symbolbild)

Das Landgericht und Amtsgericht in Köln (Symbolbild)

Foto: dpa/Marius Becker

Ein wegen Verletzung dienstlicher Geheimnisse angeklagter Oberstleutnant des Militärischen Abschirmdienstes (MAD) hat am Mittwoch zum Prozessauftakt alle Vorwürfe bestritten. Er wird beschuldigt, im Jahr 2017 Informationen über geplante Durchsuchungen des Bundeskriminalamtes bei der Eliteeinheit Kommando Spezialkräfte (KSK) weitergegeben zu haben. Der Angeklagte sagte dazu am Mittwoch in dem Verfahren vor dem Amtsgericht Köln, er habe „zu keinem Zeitpunkt“ über Durchsuchungsmaßnahmen informiert und von diesen auch keine Kenntnis gehabt. Der MAD hat seine Zentrale in Köln.

Die Durchsuchungen beim KSK waren Teil der Ermittlungen im Fall Franco A., der Kontakt zu KSK-Soldaten hatte. Dem aus Offenbach stammenden Oberleutnant wird von der Bundesanwaltschaft vorgeworfen, einen Anschlag geplant und sich als Asylbewerber ausgegeben haben, um den Verdacht auf Flüchtlinge zu lenken. Aus einer rechtsextremen Gesinnung heraus soll er unter anderem einen Anschlag auf den damaligen Justizminister (heute Außenminister) Heiko Maas (SPD) geplant haben. Den Haftbefehl gegen A. hatte der Bundesgerichtshof jedoch Ende November 2017 aufgehoben - mangels dringendem Tatverdacht.

(siev/dpa)
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