Pressestimmen zur Debatte um den "Nafri"-Tweet "Einen Rassismus-Vorwurf zu konstruieren, ist absurd"
Die Debatte um den "Nafri"-Tweet der Kölner Polizei in der Silvesternacht 2016/2017 ist in zahlreichen Meinungsspalten der Tageszeitungen aufgegriffen worden. Wir haben einige Kommentare zusammengetragen.
Rheinische Post: "Dass die Polizei sich ihre 'Pappenheimer' genau anschaut, kennt man aus dem Fußballstadion. Die Nordafrikaner sind – zugespitzt – so etwas wie die Hooligans der Zuwanderer. Man muss sie im Blick haben. Wichtiger ist, dass die Politik das Problem der geduldeten, aber abzuschiebenden Personen löst. Sie unterminieren die Integration der Asylberechtigten. Hier darf der Rechtsstaat Zähne zeigen."
Frankfurter Allgemeine Zeitung: "Auch die Polizeisprache hat ihre eigene, manchmal sogar noch von politischer Korrektheit ungetrübte Logik. Gleichwohl ist Nafri mehr als eine technische Abkürzung. Es ist schlicht eine Tatsache, dass die viele Jahre in polizeilichen Kriminalstatistiken bei bestimmten Delikten wie Diebstahl und Rauschgifthandel signifikant überrepräsentierten 'Nordafrikaner' im Zuge der sogenannten Flüchtlingskrise seit 2011 erhebliche Verstärkung erfahren haben - und zwar so sehr, dass die Tunesier, Marokkaner, Libyer und Algerier, die in Deutschland, den Niederlanden oder in Frankreich als rechtschaffene Bürger leben, sich von der kriminellen Energie ihrer zumeist jungen Landsleute mindestens so bedroht fühlen wie die Alteingesessenen. Nafri ist das unschöne Codewort dafür."
Neue Osnabrücker Zeitung: "Der Kölner Polizei gebührt Lob: Sie hat massenhafte Übergriffe wie am Silvestertag vor einem Jahr verhindert. Dass dazu Hunderte von Nordafrikanern kontrolliert wurden, ist kein Skandal, sondern logische Folge der vergangenen Exzesse. Selten dämlich ist jedoch der Gebrauch des Begriffs 'Nafri'. Denn der Polizeijargon ist missverständlich. Man kann darunter 'nordafrikanische Intensivtäter' verstehen. Man kann die Abkürzung aber auch so lesen, als ginge es nicht um potenzielle Täter bestimmter Herkunft, sondern allgemein um Nordafrikaner, was rassistisch gemeint sein könnte. Es ist deshalb richtig, wenn Kölns Polizeichef die ansonsten positive Bilanz seiner Truppe in diesem Punkt kritisch sieht."
Hessische/Niedersächsische Allgemeine: "Das ist das Ärgerliche an der politischen Korrektheit, wie sie viele Grüne im Übermaß auszeichnet: Man blende nur genügend Wirklichkeit so lange aus, bis man auf höchster moralischer Warte angekommen ist. Von dort aus lassen sich Gesprächsteilnehmer am gründlichsten zum Schweigen bringen. So plustern sich Politik-Profis wie Simone Peter auf, so lässt sich auch noch der abwegigste Standpunkt als alternativlos darstellen. Das ist deswegen gemeingefährlich, weil die Aufgabe der Politik gerade das Gegenteil von Realitätsverleugnung ist, nämlich genau hinzuschauen und angemessen zu handeln. Nach zwei Silvesterfeiern in Köln weiß mittlerweile jeder, dass es in Deutschland zu viele Nafris gibt. Und zu viele Politiker, die dieser Tatsache nicht einmal im Ansatz Rechnung tragen."
Stuttgarter Zeitung: "Zugegeben, die öffentliche Verwendung der Abkürzung 'Nafri' ist mehr als ungeschickt. Das hat inzwischen auch die Polizei eingeräumt. Den Beamten nun aber pauschal vorzuwerfen, sie seien rassistisch, ist völlig überzogen. Dass die Grünen-Chefin Simone Peter auf diesen Zug der Populisten aufspringt und die Polizei wegen der 'Nafri'-Äußerung öffentlich rügt, ist unnötig, und sie wird selbst in der eigenen Partei dafür kritisiert. Fakt ist, dass die Einsatzkräfte in Köln unter genauer Beobachtung der gesamten Republik in einer höchst explosiven Situation einen sehr guten Job gemacht haben. Ihnen jetzt die falsche Wortwahl in einem Tweet vorzuwerfen, ist weltfremde Besserwisserei."
Rhein-Neckar-Zeitung: "Kritikwürdig bleibt jedoch die Verwendung des Begriffs 'Nafri'. Aber nicht nur, weil eine Twitter-Nachricht längst denselben Stellenwert besitzt wie eine offizielle Pressemitteilung. Auch für die interne Kommunikation ist es schlecht, wenn Gruppen denunziert werden. Denn die Sprache prägt das Bewusstsein und damit auch das Handeln. Die Polizei sollte auf 'Nafris' verzichten."
Frankfurter Rundschau: "So richtig es ist, die Polizei immer wieder an die Unzulässigkeit eines Generalverdachts zu erinnern, so wenig hilfreich ist es, die Polizei unter den Generalverdacht rassistischer Diskriminierung zu stellen. Wäre es ihr nicht gelungen, die Übergriffe in diesem Jahr zu verhindern, müsste die AfD in den nächsten Monaten keinen Wahlkampf mehr führen. War der Silvestereinsatz also vermutlich korrekt, war es die Bezeichnung der Nordafrikaner als 'Nafris' auf Twitter ganz sicher nicht. Das Kürzel steht für 'nordafrikanische Intensivtäter', eine evident herabwürdigende Gruppenbezeichnung, die im internen Gebrauch der Polizei nichts zu suchen hat, schon gar nicht in öffentlichen Mitteilungen."
Hannoversche Allgemeine Zeitung: "Wieder hatten sich Gruppen junger Männer auf den Weg in die Kölner Innenstadt gemacht. Wieder waren viele alkoholisiert. Wieder manche aggressiv. Und ja – wieder stammten viele aus Nordafrika. Dass die Polizei in dieser Situation und bei dieser Vorgeschichte eben jene Männer besonders gründlich überprüft, sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Und es entspricht dem gesunden Menschenverstand. Daraus einen Rassismus-Vorwurf zu konstruieren, ist absurd. Zumal die Betroffenen lediglich Papiere vorzeigen mussten. (...) Man stelle sich eine Sekunde lang vor, die Einsatzkräfte hätten nicht reagiert, und es wäre zu erneuten Übergriffen gekommen. In einem solchen Fall wäre die Hysterie berechtigt. Im aktuellen Fall ist sie fehl am Platz."
Kölner Stadtanzeiger: "Der Einsatz war nach den massenhaften sexuellen Übergriffen im Vorjahr nicht rassistisch, sondern nur konsequent. Viele der überprüften Nordafrikaner reisten in Gruppen an und verhielten sich aggressiv. Die Polizisten haben schlicht ihren Job gemacht und diejenigen kontrolliert, von denen Straftaten auszugehen drohten. Wo Frau Peter recht hat: Die Verwendung des Begriffs 'Nafri', also der Abkürzung für 'Nordafrikanische Intensivtäter', in einem Polizei-Tweet war falsch. Dafür hat sich Polizei-Chef Mathies entschuldigt. Genauso sollte sich auch die Grünen-Chefin bei der Kölner Polizei für ihren verkappten Rassismus-Vorwurf entschuldigen. Er ist falsch, ungerecht und ein Schlag ins Gesicht der Opfer der Silvesternacht 2015."
Saarbrücker Zeitung: "Die an den Haaren herbeigezogene Empörung über diese Nebensächlichkeit vernebelt nur den Blick auf das Wesentliche. Denn die meisten Beamten haben ebenfalls Familien, sie hätten an Silvester sicherlich etwas Besseres vorgehabt, als die ganze Nacht am Bahnhof Dienst zu schieben. Dass ihr Einsatz leider dringend notwendig war, zeigt der Umstand, dass sich wie im vorigen Jahr Hunderte Männer offenkundig nordafrikanischer Herkunft verabredet hatten und nach Polizei-Angaben sehr aggressiv auftraten. Wer da immer noch so tut, als sei die Verwendung des richtigen Wortes in einer 140-Zeichen-Mitteilung bei Twitter wichtiger als die Verhinderung schlimmer Straftaten, der hat die Dimension dessen, was seinerzeit in Köln und anderswo passierte, nicht begriffen. Oder will es aus falsch verstandener Gutherzigkeit partout nicht kapieren."
Allgemeine Zeitung: "Unter dem Strich bleibt der berechtigte Einwand: Die öffentliche Verwendung des Begriffs 'Nafris' ist keine gute Idee. Allerdings auch kein belastbarer Beleg für angeblichen Rassismus der Kölner Polizei. Die getwitterte Vokabel ist jedenfalls nicht halb so besorgniserregend wie der Umstand, dass sich zu Silvester trotz massiver Polizeiaufgebote in Köln und anderswo erneut aggressiv gebärdende junge Männer mit Migrationshintergrund in großer Zahl zusammenrotteten."
Pforzheimer Zeitung: "Kurzum: Die Polizei hat in Köln, aber auch in anderen Städten der Republik, einen richtig guten Job gemacht. Wer sich nun darüber aufregt, dass diese Männer von der Polizei abgekürzt 'Nafris' genannt werden und den Beamten 'Racial Profiling"'will wohl drei Dinge nicht einsehen. Erstens: Der Einsatz eines polizeilichen Großaufgebots lässt sich nicht unter Berücksichtigung politisch korrekter Wortdeutungen organisieren. Zweitens: Männer aus den Maghreb-Staaten stellen selbst in der offiziellen Kriminalstatistik ein sehr auffälliges Problem dar. Und drittens: Der Rechtsstaat hat in der Silvesternacht endlich konsequent gehandelt. Gut möglich, dass es auch in Zukunft Einsätze dieser Art wird geben müssen, um das Recht auf innere Sicherheit zu garantieren. Und das ist gut so."
Stuttgarter Nachrichten: "Es ist beschämend, die Polizei in die rassistische Ecke zu stellen und den Begriff 'Nafri' als Beweis zu nehmen. All die linken Spinner, nennen wir sie getrost Lispis, wollen nicht begreifen, dass der Rechtsstaat Konsequenz und Stärke zeigen muss, um ernst genommen zu werden. Auch deshalb ist ihre Kritik an der Kölner Polizei nur eins: eitles Gewäsch."
Nordwest Zeitung: "Der Polizei bleibt gar nichts anderes übrig, als Vorsorge zu treffen und es erst gar nicht zu diesen Taten kommen zu lassen. Die von der Polizei isolierten und kontrollierten Männer waren nicht wegen ihres Aussehens, sondern wegen ihres Verhaltens aufgefallen. Dass sich die Taten der Silvesternacht von 2015 nicht wiederholten, zeigt, dass die Strategie der Polizei aufging. Dafür gebührt ihr Dank und nicht der ideologische Vorwurf des Rassismus."
Straubinger Tagblatt: "Das ist so typisch deutsch. Statt zu sagen: Bravo, Kölner Polizei, gut gemacht, die Bürger und vor allem die Bürgerinnen konnten dank des massiven Aufgebots an Polizisten und sonstigen Ordnungskräften alles in allem sicher den Jahreswechsel feiern, die Exzesse des vergangenen Jahres haben sich nicht wiederholt. Haben sich nicht wiederholen können. Weil die Polizei sich um verdächtige Personen frühzeitig gekümmert, Personalien kontrolliert und dafür gesorgt hat, dass verdächtige Personen die Domplatte erst gar nicht erreichen. Aber nein, es wird wieder das Haar in der Suppe gesucht - und auch schnell gefunden. Woran die Polizei leider nicht ganz unschuldig ist. Nafri - diesen Begriff hätten die Beamten nicht öffentlich nutzen sollen."
Landeszeitung: "Mit Großaufgeboten hat die Polizei dafür gesorgt, dass sich die schlimmen Vorfälle in deutschen Städten an Silvester nicht wiederholen konnten. Dafür gebührt den Beamten Dank und Anerkennung. Man stelle sich nur die Stimmung im Lande vor, es wäre wieder zu massenhaften sexuellen Übergriffen gegen Frauen durch Ausländer gekommen... Mit Rassismus hat das Vorgehen der Kölner Polizei herzlich wenig zu tun. Die gezielte Kontrolle junger Männer aus dem nordafrikanischen Raum war vielmehr den bitteren Erfahrungen des Vorjahres geschuldet. Es gibt nichts daran auszusetzen, dass die Polizei ihre Lehren daraus gezogen hat. Ob es glücklich war, bei den Ordnungshütern die interne Abkürzung 'Nafri' zu benutzen, steht auf einem Blatt. Aber ein harter Rassismus-Vorwurf lässt sich selbst daraus schwerlich ableiten."
Lausitzer Rundschau: "In dieser speziellen Situation, vor dem speziellen Hintergrund der Ereignisse des vergangenen Jahres war es außerdem richtig, nach in Augenscheinnahme der Personen rasch und konsequent zu handeln. Die meisten Beamten haben im polizeilichen Alltag ein sicheres Gespür dafür, von wem wann welche Bedrohung ausgehen könnte. Und da es immer häufiger bei öffentlichen Veranstaltungen und Feiern eines großen Polizeiaufgebots bedarf, sollte dies die Politik deutlich mehr aufschrecken als die Verwendung des Wortes 'Nafri' in einem Tweet."
Nürnberger Nachrichten: "Das Kürzel 'Nafri' für Nordafrikaner, womöglich auch für nordafrikanische Intensivtäter, muss man erst mal kennen; wer es verwendet, sollte es erklären. Aber auch dieses Kürzel beschreibt Realität, bildet den Alltag in Deutschland und vor allem in NRW und dem Ballungsraum Köln ab: Dort leben besonders viele junge Männer aus Nordafrika, einige davon sind einschlägig aktenkundig bei der Polizei. Deren Vorgehen sorgte für ein unerhört wichtiges Signal - übrigens auch bei den vielen unbescholtenen Nordafrikanern im Lande: Der Staat zeigte Handlungsfähigkeit und gewährleistete die öffentliche Sicherheit. Daran herumzumäkeln, wie dies - auch zum Erstaunen vieler Parteifreunde - die Grünen-Chefin tat, das ist ein absurder Exzess politischer Korrektheit."
Mitteldeutsche Zeitung: "War der Silvestereinsatz der Kölner Polizei vermutlich korrekt, so war es die Bezeichnung der Nordafrikaner als 'Nafris' auf Twitter durch die Polizei aber ganz sicher nicht. Das Kürzel steht für 'nordafrikanische Intensivtäter', eine evident herabwürdigende Gruppenbezeichnung, die im internen Gebrauch der Polizei nichts zu suchen hat, schon gar nicht in öffentlichen Mitteilungen."
Neue Westfälische: "Ihre (Simone Peter, Anmerk. d. Red.) Kritik, dass die Bezeichnung einer gesamten ethnischen Gruppe als 'Nafris' unangemessen sei, ist jedoch richtig. Das war dumm und unüberlegt, der Polizeipräsident hat die Wortwahl inzwischen bedauert. Was aber sollen die Einsatzkräfte machen? Im Vorjahr ist die Silvesterfeier in Köln zwischen Dom und Hauptbahnhof in schlimmster Weise entgleist. Als Täter verantwortlich dafür waren nachweislich Horden junger Männer aus den Maghreb-Staaten. Auch wenn ihnen keine individuelle Schuld nachweisbar war, liegen polizeirechtlich hinreichende Kriterien nahe, ein besonderes Augenmerk auf diese Gruppe zu legen. Nicht, weil sie Nordafrikaner sind, sondern weil zahlreiche Männer dieser Personengruppe auffällig geworden sind. Sie zu kontrollieren, war in jedem Fall verhältnismäßig."
Nordbayerischer Kurier: "Grünen-Chefin Simone Peter hat mit ihrer Kritik an der Polizei in einem Interview sich selber und ihrer Partei geschadet. Sie muss sich vorwerfen lassen, dass ihr die Sicherheit der feiernden Kölner nicht besonders wichtig war. Das wird ihr im kommenden Wahlkampf noch auf die Füße fallen. Sie scheint ihren Fehler auch bemerkt zu haben und schob am Montag eilig noch ein Lob für die Kölner Polizei auf Facebook nach. Nutzen wird ihr das nichts mehr. Wie sagt ein japanisches Sprichwort: 'Ein gesprochenes Wort holen vier Pferde nicht ein.'"
Schwäbische Zeitung: "Das Bundesverfassungsgericht, die höchste juristische Instanz der Republik, hat festgestellt, dass Maßnahmen wie Einkesselungen erlaubt sind, wenn aufgrund des Gesamtauftretens einer Gruppe sich auch ein Verdacht gegenüber Einzelnen ergebe. Nichts anderes hat die Polizei in Köln unternommen, als sie die Identität von Verdächtigen feststellte. Unprofessionell waren aber die vermeintlichen Kommunikationsexperten der Polizei, die 'Nafri' über Twitter in die Welt gesetzt haben. Sie haben damit ihren Kollegen massiv geschadet, denn nun wird über eine Begrifflichkeit diskutiert, anstatt die Polizeiarbeit positiv zu bewerten."
Westfalen-Blatt: "Man kann das jetzt Pauschalverdächtigungen nennen. Und eine anlasslose Überprüfung von Nordafrikanern am helllichten Tag in einer ostwestfälischen Fußgängerzone wäre anders zu bewerten. Aber am Silvesterabend am Kölner Dom, da war das Vorgehen der Polizei richtig. Zumal der Polizeibericht im Raum steht, dass einige der Männer sich aggressiv verhalten haben sollen. Es ist richtig, sensibel auf mögliche Vorverurteilungen und Verallgemeinerungen zu reagieren. Aber jeder polizeilichen Maßnahme geht eine Einzelfallabwägung voraus, die sich nur in Kenntnis aller Einzelheiten richtig beurteilen lässt."
Die Rheinpfalz: "Allein ihres Aussehens wegen seien Hunderte von Personen überprüft worden, beklagt sich die Grünen-Vorsitzende Simone Peter und stellt das von der Polizei verwendete Kürzel 'Nafri' unter Rassismus-Verdacht. Zugegeben, der Begriff ist interner Jargon und gehört nicht in eine Veröffentlichung der Polizei. Das ist eben der Fluch von blitzschneller 'Twitter'-Kommunikation. Erst denken, dann senden, wäre nicht nur in diesem Falle besser gewesen. Hingegen ergibt das Herummäkeln an der Taktik der Polizei, verdächtige Ansammlungen präventiv mit Kontrollen zu überwachen, keinen Sinn. Was wohl auch die Grünen-Chefin gemerkt hat, so dass sie ein Lob für die Polizei folgen ließ. Hätten die Beamten denn so tun sollen, als gäbe es diese häufig aggressiv auftretenden jungen Männer gar nicht? Zumal die Tätergruppe gerade in Köln schon seit Jahren bekannt ist. 'Nafri' für nordafrikanische Intensivtäter hat sich im Sprachgebrauch der Ermittler ja nicht von ungefähr eingebürgert."
Der neue Tag: "Eine tagelange Debatte über vermeintlichen Rassismus in der Polizei ist jetzt fehl am Platze. Die Lage in Köln war offenbar kritisch genug, um das große Polizeiaufgebot zu rechtfertigen. Und die Hinweise auf hochaggressive Gruppen waren massiv genug, um präventiv gegen sie vorzugehen. Ein Verstoß gegen die Verhältnismäßigkeit? Nein. Alles andere wäre fahrlässig gewesen. Im Übrigen hat Polizeipräsident Jürgen Mathies zum 'Nafri' das Notwendige gesagt: Der Begriff sei hier 'sehr unglücklich' verwendet worden. (...) Der Kölner Polizei, die den Tweet abgesetzt hat, dürfte all das eine Lehre sein. Und der Grünen-Chefin Simone Peter auch: Keine schnelle Vorverurteilung ohne handfeste Gründe – weder gegen Nordafrikaner, noch gegen die Polizei.
Der Standard (Österreich): "Ösis, Amis, Kiwis – die Liste der Abkürzungen für bestimmte Nationalitäten oder Weltgegenden ist lang. Neu ist dank Kölner Polizei nun 'Nafris' dazugekommen, die Bezeichnung für Nordafrikaner oder, in der neudeutschen Polizeisprache, für 'nordafrikanische Intensivtäter' – was immer das auch sein soll. Derartige Ausdrücke können verunglimpfend oder spaßhalber (auch selbstironisch) verwendet werden oder aus platzsparenden Gründen zum Einsatz kommen. Wichtig ist wie immer der Kontext. In Köln, nehmen wir einmal an, dürfte es sich in erster Linie um Gedankenlosigkeit gehandelt haben, wie sie bei Kurzbotschaftendiensten sehr oft zu finden ist: Kurz soll die Info sein, gelikt soll sie werden und oft geteilt auch – schon schnappt die Twitterfalle zu."

Aufstellungs-Tipp So könnte Borussias Startelf gegen Bremen aussehen

24 Türchen bis Weihnachten Die schönsten Geschichten 2023 im RP-Adventskalender
