Köln Papier zu dünn: Bistum muss aufs "Gotteslob" warten

Köln · Transparenz ist eine der Standardforderungen der Moderne. Alles soll durchsichtig und durchscheinend sein, hell, unverwässert. Nur Bücher sollten nicht transparent sein, andernfalls kann man sie nicht oder nur schlecht lesen. Weil das jetzt eingetreten ist, kann das neue katholische Gebet- und Gesangbuch "Gotteslob" nicht in ganz Deutschland wie geplant zum 1. Advent erscheinen.

Übergroße Transparenz hat zu einem Hader zwischen dem Verband Deutscher Diözesen und der Druckerei Beck in Nördlingen gesorgt. Zu den Vorgaben der einzelnen Bistumsverlage, die für die jeweilige Diözesanausgabe zuständig sind, hatte ein zentraler Druck durch die Druckerei in Nördlingen gezählt. Dummerweise hat sie zwei Papiersorten eingesetzt; eine davon ist die bewährte Papiersorte, die es auch schon im (noch aktuellen) "Gotteslob" gibt, die andere Papiersorte ist durchscheinender, so dass die Lesbarkeit deutlich eingeschränkt ist: Man sieht auf der Rückseite den Text und die Noten der Vorderseite.

Dieser Übelstand hat dazu gesorgt, dass einige Bistümer den geplanten Einführungstermin 1. Advent nicht halten können, darunter das Erzbistum Köln. Dort rechnet man für Ostern 2014 mit einer Auslieferung, weil die Druckerei erst neues Papier besorgen, die Einbände herstellen und die Produktionsschritte optimieren muss. Die Bistümer in Aachen, Essen und Münster sind aber pünktlich beim Gotteslob.

(RP)
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