Absurde Reservierungs-Anfragen im Päffgen „Bitte, lassen Sie uns einfach ein kölsches Brauhaus sein“

Köln · Ein Traditions-Brauhaus in der Kölner Innenstadt ist an den Extrawünschen einer Gästegruppe schier verzweifelt und hat den absurden Reservierungsvorgang nun auf Facebook veröffentlicht. Mit einem klassischen Besuch im Brauhaus hatte die Anfrage nicht mehr viel zu tun.

Das Päffgen in der Nähe vom Friesenplatz zählt zu den ältesten Brauhäusern in Köln. Hier wird Kölsch-Kultur zelebriert, gepflegt und praktiziert: Es gibt Kölsch aus der Haus-Brauerei und dazu passendes deftiges Essen. Eine Reservierungsanfrage, die eine ausländische Eventagentur im Auftrag eines Kunden an das Lokal richtete, ließ die Betreiber aber nun verzweifeln. Innerhalb von zwei Wochen habe man 17 E-Mails ausgetauscht, um die diversen Extrawünsche der Gäste zu beantworten.

Am Donnerstag machte das Päffgen seinem Ärger in einem Facebook-Post Luft und gab einen Einblick in die teils sehr detailgenauen Anfragen. Laut Päffgen ging es um eine Reservierung für eine Gruppe von 30 Personen im kommenden Mai. Gefragt wurde unter anderem nach Büffet-Verköstigung, Getränkepauschalen, einem Sektempfang und drei ganz speziellen Dessert-Varianten. Alle Fragen hätten sich die Organisatoren laut den Päffgen-Wirten mit einem Blick in die Speisekarte selbst beantworten können.

Die Anfrage der Eventagentur ist wohl kein Einzelfall. Ein Mitarbeiter des Brauhauses bestätigte unserer Redaktion auf Nachfrage, dass Tischreservierungen durch externe Dienstleister immer häufiger werden. „Das macht alles immer komplizierter“, so der Mitarbeiter. Die Kommunikation werde in vielen Schritten und über mehrere Ecken geführt statt direkt mit dem Gast. Die Sonderwünsche vieler Gäste hätten mit einem klassischen Besuch in einem Kölner Brauhaus am Ende nichts mehr zu tun.

Besonders absurd war im Falle der ausländischen Eventagentur noch die Nachfrage, ob die Speisen im Brauhaus auch halal und koscher seien. Die Wünsche nach speziellen Weinsorten sowie Pils- und Weizenbier brachten das Fass zum Überlaufen. „Wir sind eine Brauerei. [...] Wir brauen und servieren Kölsch. Nichts anderes“, heißt es in dem Facebook-Post dazu. Und weiter: „Bitte, lassen Sie uns einfach ein kölsches Brauhaus sein. Prost!“

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