Jüngster Täter ist neun Jahre alt Kinderbande aus Oberhausen beging Einbrüche aus Langeweile

Oberhausen · Die Polizei in Oberhausen hat eine Serie von Einbrüchen in Schulen und Kitas aufgeklärt, die sich seit Anfang September 2022 in der Stadt ereigneten. Die Täter sind allesamt Kinder und Jugendliche. Ihr Motiv: pure Langeweile.

Im Rahmen eines Pressegesprächs informierten die Ermittler über den aktuellen Ermittlungsstand.

Im Rahmen eines Pressegesprächs informierten die Ermittler über den aktuellen Ermittlungsstand.

Foto: Rene Anhuth

Seit Anfang September 2022 wurden in Oberhausen bis zu 30 Einbrüche in Schulen und Kitas angezeigt. Neben diversen Verwüstungen wurden dabei Türen und Schränke von den Tätern aufgebrochen und durchsucht.

Nach langwierigen Ermittlungen wurde am Freitag, 21. Oktober, schließlich eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen durch Oberhausener Zivilfahnder auf frischer Tat bei einem Einbruchsversuch gestellt und zusammen mit Streifenwagenbesatzungen zur Polizeiwache transportiert.

Die weiteren Ermittlungen, Aussagen von Tatverdächtigen und Zeugen haben jetzt den Verdacht erhärtet, dass eine Gruppe von etwa einem Dutzend Kindern und Jugendlichen im Alter von neun bis 16 Jahren für die Taten verantwortlich sein könnte. Die Kinder sowie ein Jugendlicher sollen dabei in unterschiedlichen Zusammensetzungen teilweise mehrere Taten begangen haben.

Im Rahmen eines Pressegesprächs informierten der Leiter des Jugendkommissariats, Erster Kriminalhauptkommissar Ralf Weyer, und der leitende Ermittler, Kriminalhauptkommissar Torsten Schreiber, jetzt über den aktuellen Ermittlungsstand.

Bis zu 30 Einbrüche werden der Gruppe demnach zugerechnet. Sie hätten sich regelmäßig in unterschiedlichen Zusammensetzungen auf einem Fußballplatz getroffen und dann mehr oder weniger "aus Langeweile" die nicht sehr professionell ausgeübten Beutezüge, Zerstörungen und Verwüstungen gestartet, hieß es von Seiten der Ermittler.

Der gesamte Sachschaden liegt nach Polizei-Schätzungen im sechsstelligen Bereich: Aufgebrochene und herausgerissene Türen und Schließfächer, verschmierte und zerstörte Möbel und Wände, verwüstete Klassenzimmer, Turnhallen und Toiletten. "Zum Teil war es eine völlig sinnfreie Zerstörung", so ein Sprecher.

Mitte Oktober hatten die Ermittler vom Oberhausener Jugendkommissariat einen groß angelegten Zeugenaufruf gestartet, in dem sie Anwohner von Schulen, Kindergärten oder sonstigen Bildungseinrichtungen um besondere Wachsamkeit und Hinweise baten. Auch Eltern sollten darauf achten, ob sich Videos oder Fotos von möglichen Taten auf den Smartphones ihrer Schützlinge befänden.

Zeitgleich verfolgten die Ermittler Hinweise auf die bereits verdächtige Gruppe, die in unmittelbarer Nähe von bekannten Tatorten aufgefallen war und werteten die an den Tatorten gesicherten Spuren aus.

(dab)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort