Köln Neue Anlage im Zoo für bedrohte Schildkrötenarten
Köln · Die Burmesische Sternschildkröte und die Zackenschildkröte leben im Aquarium des Tierparks in Rhiel.
Im Kölner Zoo wurde jüngst eine neue Anlage für eine besonders seltene und hochbedrohte Schildkrötenart eröffnet: die Burmesische Sternschildkröte. Die im Aquarium des Zoos gehaltenen Tiere stammen aus einer im Dezember 2011 durchgeführten Beschlagnahmung von illegal nach Europa eingeführten Tieren. Damals wurden in zwei Koffern 570 Reptilien, Amphibien und Wirbellose geschmuggelt und von den Behörden sichergestellt. Der Zoo leistete den Behörden Amtshilfe bei der Bestimmung der Tiere und richtete eine Notquarantäne für die Erstaufnahme ein.
Einige Tiere konnten nachfolgend an andere Institutionen weitervermittelt werden, einige Arten blieben in Köln für den Aufbau von Zucht- beziehungsweise Erhaltungszuchtprogrammen. Viele der beschlagnahmten Tiere starben damals allerdings infolge des illegalen Transportes wie ungeeigneter Transportbedingungen und Ausbruch multipler Infektionen durch Stress.
Die Burmesischen Sternschildkröten hatten allerdings Glück. Für die erst einmal hinter den Kulissen des Kölner Aquariums gehaltenen und aufgezogenen Schildkröten wurde nun eine Schauanlage gestaltet, damit auch die Besucher diese Art bewundern können. Doch ging die damalige Aktion nicht nur für die Burmesischen Sternschildkröten gut aus, sondern auch für die Zackenerdschildkröten, die sich im Sommer vergangenen Jahres sogar erstmals im Zoo vermehrt haben. Anlässlich der Eröffnung der neuen Schauanlage für die Burmesischen Sternschildkröten stellt der Zoo zusätzlich den gerade einmal ein halbes Jahr alten Nachwuchs der beschlagnahmten Zackenerdschildkröten vor.
Die Burmesische Sternschildkröte gehört zu den streng geschützten Tierarten. Nach der Roten Liste der Weltnaturschutzunion gilt sie als "vom Aussterben bedroht". Mittlerweile gilt diese Art als funktional ausgestorben, da die letzten Vorkommen gravierend zusammengeschrumpft sind. Die Schildkröte lebt nur in der Trockenzone Zentral-Myanmars, dem ehemaligen Burma. Es ist nur wenig über Biologie und Verhalten freilebender Exemplare bekannt. Hauptproblem für diese Schildkrötenart ist der illegale internationale Tierhandel, der immer weiter expandiert.