45-Jähriger ist in Quarantäne Mutmaßlich erster Affenpocken-Fall in Köln

Köln · In Köln könnte es einen ersten Affenpocken-Fall geben. Ein 45 Jahre alter Mann weist typische Symptome auf und befindet sich in häuslicher Quarantäne. Er war gerade aus dem Urlaub zurückgekehrt.

 Mitarbeiterin eines Instituts für Mikrobiologie in München. Das Institut hat auch erstmals in Deutschland bei einem Patienten das Affenpockenvirus zweifelsfrei nachgewiesen.

Mitarbeiterin eines Instituts für Mikrobiologie in München. Das Institut hat auch erstmals in Deutschland bei einem Patienten das Affenpockenvirus zweifelsfrei nachgewiesen.

Foto: dpa/Martin Bühler

In Köln gibt es einen ersten Verdachtsfall einer Erkrankung mit Affenpocken. Ein 45-jähriger Mann, der zuvor aus dem Urlaub zurückgekehrt war, weist Symptome auf, die zu der Erkrankung passen. Dies teilte die Stadt Köln am Montagnachmittag mit. Der Erkrankte hat vom Kölner Gesundheitsamt eine Ordnungsverfügung erhalten und darf seine Wohnung nicht verlassen. Ein Testergebnis einer Gewebeuntersuchung steht noch aus.

Unabhängig von diesem Verdachtsfall gibt es eine Person, die im Urlaub Kontakt mit einer infizierten Person hatte und nun zurückgekehrt ist. Der 60-jährige Kölner weist bislang keinerlei Symptome auf. Trotzdem wurde ihm geraten, zu Hause zu bleiben und enge Kontakte zu meiden.

Dr. Johannes Nießen, Leiter des Gesundheitsamtes Köln, sagt: „Die Übertragung von Affenpocken ist nicht zu vergleichen mit der Übertragung des Corona-Virus. Deshalb besteht kein Grund zur Panik. Dennoch rät das Kölner Gesundheitsamt zur Vorsicht: Bei entsprechenden Symptomen oder engem Kontakt zu Personen mit solchen Symptomen sollte man sich selbst isolieren und schnellstmöglich untersuchen lassen. Kontaktpersonen sollten enge Kontakte meiden und zu Hause bleiben.“

Das Kölner Gesundheitsamt stehe in Kontakt mit dem Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen (LZG NRW) und den Kliniken und greife auf die Erfahrung und Infrastruktur, die im Rahmen der Corona-Pandemie entstanden ist, zurück, hieß es.

Am Freitag war erstmals in Deutschland ein Fall von Affenpocken bestätigt worden. Betroffen sei ein aus Brasilien stammender 26-Jähriger, der von Portugal über Spanien nach München gereist sei, hatte das bayerische Gesundheitsministerium mitgeteilt. Inzwischen wurden insgesamt vier Fälle von Affenpocken registriert. Nach dem ersten in München erfassten Fall gab es drei weitere bestätigte Infektionen in Berlin, wie das Bundesgesundheitsministerium am Montag mitteilte. Mit weiteren Fällen sei angesichts der umfangreichen Kontakte der Infizierten zu rechnen.

Zu den Symptomen von Affenpocken gehören Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen und ein Ausschlag, der oft im Gesicht beginnt und dann auf andere Körperteile übergreift. Die meisten Menschen erholen sich innerhalb weniger Wochen wieder. In Einzelfällen sind aber auch tödliche Erkrankungen möglich. Nach aktuellem Forschungsstand ist für eine Übertragung ein enger Körperkontakt erforderlich.

(mit dpa)
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