Nach langwieriger Evakuierung Weltkriegsbombe in Köln-Ehrenfeld entschärft

Köln · Im Kölner Stadtteil Ehrenfeld ist die englische Zehn-Zentnerbombe unschädlich gemacht worden. Die Evakuierung von 13.000 Anwohnern hatte sich bis in die Nacht hingezogen.

 Erst gegen 1 Uhr morgens konnten Anwohnerinnen und Anwohner in Köln Ehrenfeld wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.

Erst gegen 1 Uhr morgens konnten Anwohnerinnen und Anwohner in Köln Ehrenfeld wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.

Foto: dpa/Henning Kaiser

Er war eine lange Nacht für alle Beteiligten. Nach umfangreichen Vorbereitungen und einer teilweise problematischer Evakuierung wurde die englische Zehn-Zentnerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst machte die Bombe gegen 1 Uhr früh unschädlich, teilte die Stadt Köln mit. 13.000 Anwohnerinnen und Anwohner konnten wieder zurück in ihre Wohnungen.

Seit dem frühen Montagnachmittag hatten Mitarbeiter des Ordnungsamts bei Anliegern geklingelt und die Menschen aus ihren Ehrenfelder Wohnungen geholt. Etwa 13.000 Personen mussten ihre Häuser verlassen. Eine Mammutaufgabe für das Ordnungsamt. Um 0.44 Uhr kam dann endlich die Freigabe für die Experten der Kampfmittelbeseitigung, mit der Entschärfung zu beginnen. Danach ging es dann schnell.Die Stadt Köln hatte eine Anlaufstelle für die Betroffenen im RheinEnergie-Stadion eingerichtet. Dort konnten sich Menschen, die keine anderweitige Bleibe hatten, bis zur Entschärfung der Bombe in der VIP-Lounge aufhalten. Über 440 Menschen kamen zur Anlaufstelle.

Gegen 23 Uhr gab es dann Probleme mit Anwohnern, die den Anweisungen der Behörden nicht folgen wollten. Der Kölner Stadtanzeiger berichtete, eine Person in der Geisselstraße habe sich geweigert, die Wohnung zu verlassen. Ordnungsamt und Polizei versuchten, die Person zum Gehen zu bewegen. Eine andere Person hatte demnach an einer der Absperrungen randaliert und wurde von der Polizei in Gewahrsam genommen. Ein älteres Ehepaar setzte sich zwar in einen der Pendelbusse – wollte jedoch nicht aussteigen.

Die Evakuierung der Wohnungen verzögert sich auch deshalb, weil Menschen, die sich derzeit in Corona-Quarantäne befinden, extra mit Rettungswagen abgeholt wurden. Sie wurden gesondert untergebracht. Einsätzkräfte mussten die Fahrzeuge nach jedem Transport desinfizieren. Dem Gesundheitsamt der Stadt Köln zufolge befanden sich im von der Evakuierung betroffenen Bereich 65 Personen coronabedingt unter Quarantäne.

(juju)
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